Fertigstellung von Raumstation China schickt erneut Raumfahrer ins All
China hat erfolgreich drei Raumfahrer zu seiner Raumstation "Tiangong" gebracht. Das Team soll die Station in den nächsten Monaten fertigstellen.
Drei chinesische Raumfahrer sind erfolgreich ins All gestartet. Nach etwa sieben Stunden Flug erreichten sie an Bord des Raumschiffs "Shenzhou 14" die Raumstation "Tiangong". Gestartet waren sie nordwestchinesischen Jiuquan, von wo eine Trägerrakete des Typs "Langer Marsch 2F" ihre Raumkapsel in den Orbit beförderte. Der Start war im Staatsfernsehen live übertragen worden.
Die Taikonauten sollen ein halbes Jahr an Bord der Raumstation bleiben, deren Name übersetzt "Himmelspalast" bedeutet, und die das Team fertig montieren soll. Im Juli und Oktober sollen zwei weitere Labormodule von der Erde zur Station geflogen werden. Gegen Ende des Jahres soll die T-förmige Station dann vollständig sein und 66 Tonnen wiegen. Mit der Besatzung eines weiteren bemannten Flugs, der voraussichtlich im Dezember starten soll, werden sich dann erstmals kurzzeitig sechs Menschen gleichzeitig in der Station aufhalten.
Die drei Taikonauten verabschieden sich kurz vor ihrem Abflug zur "Tiangong". In rund sechs Monaten sollen sie die Station fertigstellen.
Weltraumprogramm mit Ambitionen
2003 hatte China erstmals einen Menschen ins All befördert. Die Station "Tiangong" ist auch ein Symbol für die gewachsenen Weltraumambitionen Chinas, das Milliarden in sein Raumfahrtprogramm investiert hat. Als erstes Land hatte China einen Erkundungsrover auf die erdabgewandte Seite des Mondes geschickt und vergangenes Jahr einen weiteren Rover auf den Mars.
Bei der Internationalen Raumstation ISS darf China nicht mitmachen - vor allem die USA misstrauen dem chinesischen Raumfahrtprogramm, das eng mit dem Militär verbunden ist. Der Staatsführung in Peking geht es bei ihren hochgesteckten Ambitionen im Weltall um nationales Prestige, aber auch um die globale technologische Vorreiterrolle, die man den USA streitig machen möchte. Weitere Missionen zum Mond und zum Mars sind geplant.