Corona-Lockdown in Shanghai USA ziehen Personal aus Konsulat ab
Die USA haben Mitarbeiter des Konsulats in der chinesischen Millionenmetropole Shanghai angewiesen, die Stadt zu verlassen. Die Anordnung betrifft alle Mitarbeiter, die nicht für einen Notfallbetrieb benötigt werden.
In dem anhaltenden Corona-Lockdown in Shanghai ziehen die USA nicht zwingend notwendiges Personal aus ihrem Konsulat in der ostchinesischen Hafenmetropole ab. Wie ein Sprecher der US-Botschaft in Peking berichtete, werden die Diplomaten und ihre Familien mit kommerziellen Flügen abreisen. Die Abreise ist demnach kein freiwilliger Schritt der Diplomaten mehr, sondern eine Dienstanweisung. "Unser Einstellungswechsel spiegelt unsere Einschätzung wider, dass es am besten für unsere Mitarbeiter und ihre Familien ist, ihre Zahl zu verringern und den Betrieb herunterzufahren, während wir mit den wechselnden Umständen vor Ort umgehen." Die Konsularbeamten sollten jedoch im Dienst bleiben.
Das US-Außenministerium erklärte, die Anordnung sei eine Veränderung gegenüber einer Weisung der Vorwoche, in der die Entscheidung, die Stadt zu verlassen, noch freiwillig war.
Das Ministerium veröffentlichte zudem eine Reihe von Hinweisen für andere Amerikaner in der Stadt. Ihnen wird empfohlen, auf eine ausreichende Versorgung mit Geld, Medizin, Nahrungsmitteln und anderen Bedarfsgütern für den Fall plötzlicher Einschränkungen oder einer Quarantäne zu sorgen.
Lockdown etwas gelockert
In der teilweise seit zwei Wochen andauernden Ausgangssperre für die 26 Millionen Einwohner des chinesischen Wirtschafts- und Finanzzentrums gab es Klagen über unzureichende Lieferungen von Nahrungsmitteln, Problemen mit medizinischer Versorgung oder auch die Trennung von infizierten Kindern von ihren Eltern wegen Quarantäne.
Trotz einer hohen Zahl von Infektionen hatte die Stadtregierung den Lockdown gestern etwas gelockert. Nachbarschaften in Shanghai werden je nach Corona-Fällen in drei Gefahrenzonen aufgeteilt. Einige Bewohner dürfen sich demnach wieder frei bewegen und andere zumindest ihre Wohnungen verlassen, auch wenn sie innerhalb ihrer Wohnanlage bleiben müssen. Wo in den vergangenen sieben Tagen neue Infektionen entdeckt wurden, müssen die Bewohner aber weiter drinnen bleiben.
23.342 Corona-Neuinfektionen
Trotz Null-Covid-Strategie erlebt China die größte Corona-Welle seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Die allermeisten Fälle wurden in Shanghai entdeckt. Wer in China infiziert ist, muss in ein Quarantäne-Lager. Die Behörden in der Stadt berichteten heute von 23.342 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Davon wiesen den Angaben zufolge nur 994 Menschen Symptome auf. Die Gesamtzahl der Infektionen im Rahmen der jüngsten Welle kletterte auf mehr als 200.000, wenngleich keine weiteren Corona-Todesfälle gemeldet wurden.