Corona-Epidemie Erster Coronavirus-Todesfall in USA
In den USA ist eine Person erstmals an dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Ansteckungen steigt im Land weiter an. Große Sorge lösen Fälle in einem Pflegeheim aus. Die Regierung verhängt einen Einreisesperre für Passagiere aus dem Iran.
Die USA haben ihren ersten Todesfall durch das neuartige Coronavirus bekanntgegeben. Über die genaue Identität des Opfers gab es zunächst Verwirrung: Präsident Donald Trump sagte bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, es habe sich um eine Frau Ende 50 im US-Bundesstaat Washington gehandelt.
Kurz darauf sagte Jeff Duchin, zuständiger Gesundheitsbeauftragter von Seattle und King County, bei einer telefonischen Pressekonferenz der US-Gesundheitsbehörde CDC, es sei ein Mann Ende 50. Wie dieser sich angesteckt habe, sei noch völlig unklar. "Zu diesem Zeitpunkt sehen wir keine Verbindungen." Er habe aber vorher schon gesundheitliche Probleme gehabt.
Zwei bestätige Fälle in Pflegeheim
Die Zahl der bekannten Fälle von Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2 sei in den USA auf 22 gestiegen, sagte Nancy Messonier, Leiterin der Abteilung für Immunisierung und Atemwegserkrankungen der Gesundheitsbehörde CDC. "Die vorläufigen Informationen verstärken unsere Sorge über die unmittelbare Bedrohung für bestimmte Gruppen in den USA." Gesundheitsminister Alex Azar hatte zuvor gesagt: "Das Risiko bleibt gering. Aber das kann sich schnell ändern."
Besonders große Sorge lösten zwei vorläufig bestätigte Fälle in einem Pflegeheim im Bundesstaat Washington aus, sagte der zuständige Gesundheitsbeauftragte Duchin. Es handele sich um ein Mitglied des Pflegepersonals und eine etwa 70 Jahre alte Frau. Zudem klagten viele weitere Pfleger und Patienten über Symptome. "Es ist eine herausragende Aufgabe, einen Ausbruch in einer Einrichtung in den Griff zu bekommen, wo so viele anfällige Menschen sind", sagte Duchin.
Reisewarnung der höchsten Stufe für Südkorea
US-Präsident Trump unterstrich bei einer Pressekonferenz, dass nach Einschätzung der Fachleute der Regierungstaskforce die Bedrohung für den Einzelnen in den USA weiter klein sei. Seine schnelle Reaktion, das Einreiseverbot für Reisende aus China habe zu der relativ guten Situation in den USA beigetragen. Von dort dürfen keine Ausländer einreisen, die in den vergangenen 14 Tagen das Land besucht hatten.
Gleichzeitig verkündete er weitere Reisebeschränkungen. Wer in den letzten 14 Tagen im Iran war, darf nicht mehr in die USA einreisen. Für Amerikaner gilt eine Reisewarnung der höchsten Stufe für betroffene Regionen in Italien und Südkorea. Wer aus beiden Ländern in die USA reisen will, soll vor der Abreise untersucht werden.
Derzeit stünden 43 Millionen Schutzmasken zur Verfügung, weitere 35 Millionen wurden bestellt. Diese sollen vor allem dafür genutzt werden, medizinisches Personal zu schützen. Für Montag hat Trump Vertreter der pharmazeutischen Industrie ins Weiße Haus eingeladen, um über die Produktion von Impfstoffen zu sprechen.
Mit Informationen von Arthur Landwehr, ARD-Studio Washington