Coronavirus in den USA Trauriger Rekord und Trump-Entscheidung
Die USA leiden besonders unter der Corona-Pandemie. Binnen eines Tages starben mehr als 2000 Menschen an den Folgen, 500.000 sind infiziert. Auf Präsident Trump kommt die "größte Entscheidung seines Lebens" zu.
Die USA entwickeln sich immer mehr zum neuen Corona-Hotspot. Insgesamt sind dort mehr als 500.000 Menschen infiziert, am Freitag wurden neue Rekord-Totenzahlen gemeldet: Innerhalb von 24 Stunden starben mehr als 2000 Menschen an Covid-19. Insgesamt verzeichnen die USA laut den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität etwa 18.500 Virus-Tote.
Mittlerweile sind die USA das Land mit den meisten bestätigten Coronavirus-Infektionsfällen weltweit. Dies liegt aber auch daran, dass in den Vereinigten Staaten deutlich mehr getestet wird als in anderen Ländern.
"Die größte Entscheidung meines Lebens"
US-Präsident Donald Trump hatte die Amerikaner zuletzt mehrfach darauf eingeschworen, dass schwere Tage auf das Land zukämen. Experten hatten den Höhepunkt der Corona-Pandemie für Mitte April vorhergesagt. Anders als noch vor wenigen Wochen zeigt sich Trump mittlerweile vorsichtiger, was Prognosen darüber angeht, wann das Land zur Normalität zurückkehren könnte.
Am Freitag kündigte er an, ein Expertengremium vorzustellen, das ihn in dieser Frage beraten soll. Diesem "Rat zur Öffnung unseres Landes", wie Trump ihn nannte, würden "großartige Ärzte und Geschäftsleute" sowie parteiübergreifende Experten angehören. "Ich möchte geleitet werden", sagte Trump, der sich sonst gerne als Macher darstellt.
"Das ist mit Abstand die größte Entscheidung meines Lebens", sagte Trump mit Blick auf eine Lockerung der Maßnahmen. "Ich hoffe bei Gott, dass es die richtige Entscheidung sein wird."
US-Präsident Trump will sich in der Krise beraten lassen.
Epizentrum New York
Zentrum der Pandemie in den USA ist der Bundesstaat New York, wo bereits mehr als 7800 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion starben. Allein in New York City wurden bereits mehr als 5400 Corona-Tote gezählt, darunter auch etliche Krankenhaus-Mitarbeiter.
Der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, sagte, vor einer Rückkehr zur Normalität müssten Millionen Bürger in dem Bundesstaat auf das neuartige Coronavirus getestet werden.
Nachtwache in New York für verstorbene Pfleger und Mediziner.
Nachtwache für Corona-Opfer
Für die Corona-Opfer hielten Ärzte und Pfleger am Freitagabend eine Nachtwache ab. "Wir sind hier, um unsere gefallenen Helden zu ehren, für sie zu beten und an sie zu erinnern", sagte die Krankenschwester Joanne Mee Wah Loo. Die Chirurgin Tirzah Caraballo kritisierte während der Zeremonie in Manhattan, dass zu Beginn der Pandemie Verwaltungsmitarbeiter in Krankenhäusern keine Atemschutzmasken bekommen hätten, da diese für medizinisches Personal reserviert worden seien. Dies sei "unmenschlich" gewesen, sagte die Ärztin. Ein Herz aus leuchtenden elektrischen Kerzen erinnerte an die gestorbenen Ärzte und Pfleger, in Großbuchstaben daneben stand das Wort "Hope" (Hoffnung).
Weil in den Leichenhallen von Krankenhäusern kein Platz mehr ist, müssen Tote zwischenzeitlich in Kühllastern aufbewahrt werden. Die Corona-Opfer werden auch auf der vor der Bronx gelegenen Insel Hart Island begraben. Die Zahl der anonymen Bestattungen in den dortigen Massengräbern hat wegen der Coronavirus-Krise deutlich zugenommen.