US-Wahlkampf Regeln für Duell zwischen Trump und Harris stehen fest
Nach langem Hin und Her haben sich die Präsidentschaftskandidaten Trump und Harris auf die Regeln für das erste TV-Duell geeinigt. Offenbar gab das Harris-Lager nach. Dafür bekommt die Demokratin neue Unterstützung aus den republikanischen Reihen.
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihr Kontrahent Donald Trump haben sich auf die Regeln für das mit Spannungen erwartete erste TV-Duell geeinigt. Der Sender ABC veröffentlichte die Bedingungen für das Fernsehformat.
Vorausgegangen war ein Streit über die Mikrofone. Konkret ging es um die Frage, ob diese stumm geschaltet werden, wenn der politische Gegner spricht. Ein Sprecher des Wahlkampfteams der Demokratin Harris hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass man es bevorzuge, dass die Mikrofone beider Kandidaten während der gesamten Übertragung angeschaltet blieben. Trump hatte sich darüber aufgeregt und indirekt damit gedroht, die ganze TV-Debatte abzublasen.
Es scheint nun eine Einigung zu geben: So sollen während des TV-Duells die Mikrofone desjenigen, der gerade nicht spricht, stummgeschaltet werden. Dabei hat nun offenbar Harris klein beigegeben.
Schlüsse aus letztem Duell gegen Biden
Die Republikaner dürften aus dem TV-Duell mit dem damaligen demokratischen Präsidentschaftsbewerber, US-Präsident Joe Biden, im Juni gelernt haben. Auch damals waren die Mikrofone desjenigen, der gerade nicht sprach, stummgeschaltet. Nach der Debatte kamen Beobachter aber zu dem Schluss, dass Trump die stumm geschalteten Mikros eher geholfen hätten, weil der 78-Jährige so kontrollierter gewirkt habe.
Der Sender ABC kündigte an, dass die Debatte 90 Minuten dauern werde, zwei Werbepausen seien geplant. Es soll keine Eröffnungsstatements geben, die Schlusserklärungen der Kandidaten sollen zwei Minuten dauern. "Requisiten oder vorformulierte Notizen sind auf der Bühne nicht erlaubt", teilte ABC weiter mit. Harris und Trump würden einen Stift, einen Block Papier und eine Flasche Wasser erhalten.
Trump säte bereits vorab Zweifel an der Unparteilichkeit des Senders. "ABC ist der schlechteste Sender, wenn es um Fairness geht", sagte Trump im Gespräch beim Senders Fox News. Ohne Belege zu nennen, behauptete Trump, er habe gehört, Harris würde die Fragen von ABC vorab bekommen. Die Debatte findet am 10. September statt.
Liz Cheney und Jimmy McCain wollen für Harris stimmen
Bei der Präsidentenwahl am 5. November läuft es auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump hinaus - in Umfragen liegen sie etwa gleichauf. Nun hat sich auch die prominente US-Republikanerin Liz Cheney für Harris ausgesprochen. Bei der Präsidentenwahl im November wolle sie für die demokratische Präsidentschaftskandidatin stimmen.
"Als Konservative, als jemand, der an die Verfassung glaubt und der sie etwas bedeutet, habe ich gründlich nachgedacht. Und wegen der Gefahr, die von Donald Trump ausgeht, stimme ich nicht nur nicht für Donald Trump, sondern ich werde Kamala Harris wählen", sagte die 58-Jährige bei einer Veranstaltung an der Duke-Universität in North Carolina. Cheney gilt seit einigen Jahren als große Kritikerin des früheren republikanischen US-Präsidenten Trump.
Auch Jimmy McCain hat sich als Demokrat registriert und will bei der US-Wahl im November für Harris stimmen. Er ist ein Sohn des früheren republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain. Der Schritt wurde als wertvolles Zeichen der Unterstützung für die Demokraten wahrgenommen.