Erdogan weist Kritik der EU zurück "Europa als Ganzes unterstützt den Terrorismus"
Der türkische Präsident Erdogan hat Kritik der EU am Vorgehen gegen kurdische Oppositionspolitiker zurückgewiesen. Er beschuldigt die EU seinerseits, Terroristen zu beherbergen. Obwohl die PKK in der EU als Terrororganisation eingestuft sei, könnten Mitglieder frei agieren.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die internationale Kritik an der Festnahme prokurdischer Oppositionspolitiker zurückgewiesen. Dass ihn etwa die "Bild"-Zeitung einen "Diktator" genannt habe, sei ihm "völlig egal", sagte Erdogan in einer Fernsehansprache. "Das geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus", fügte er hinzu.
Erdogan: Europäer unterstützen Terroristen
Die EU bezichtigte er in seiner Ansprache der Beihilfe zum Terrorismus: Die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK könne trotz der Einstufung als Terrororganisation "frei und problemlos" in Europa handeln, so Erdogan: "Europa als Ganzes unterstützt den Terrorismus.". Jede bei PKK-Mitgliedern beschlagnahmte Waffe stamme aus dem Westen.
Die Festnahme der Vorsitzenden der prokurdischen Oppositionspartei HDP löste internationale Proteste aus. Die türkische Regierung wirft der zweitgrößten Oppositionspartei im Parlament Verbindungen zur PKK vor, die die Partei abstreitet. Erdogan sagte, Abgeordnete, die sich wie Terroristen verhielten, würden auch als solche behandelt. Niemand habe das Recht, in der Türkei in ein gerichtliches Verfahren einzugreifen - auch er selbst nicht.