Warenverkehr EU und Mexiko einig über Handelsabkommen
Während US-Präsident Trump den Protektionismus vorantreibt, rücken die EU und Mexiko näher zusammen: In Brüssel einigten sich beide auf ein neues Freihandelsabkommen, das zollfreien Handel ermöglicht.
Die Europäische Union und Mexiko haben einen Durchbruch für ein runderneuertes Freihandelsabkommen erzielt. Es blieben allerdings noch Einzelheiten zu klären, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der EU-Kommissare Cecilia Malmström und Phil Hogan sowie des mexikanischen Wirtschaftsministers Ildefonso Guajardo Villarreal.
Es geht um die Aktualisierung eines Handelsabkommens, das seit dem Jahr 2000 gilt. Es soll ausgeweitet und modernisiert werden. "Dies wird dazu beitragen, unsere Handelsbeziehungen bereit zu machen, um den Chancen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen", hieß es in der Erklärung.
EU-Kommissarin Malmström verhandelte in den vergangenen Monaten mit der mexikanischen Regierung.
Mit dem erneuerten Abkommen können nach Angaben der EU-Kommission praktisch alle Waren zollfrei zwischen der EU und Mexiko gehandelt werden, auch landwirtschaftliche Güter. Einfachere Zollabfertigung soll europäischen Unternehmen nützen, so etwa der Pharmaindustrie und dem Maschinenbau. Zudem sagen beide Seiten zu, ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zu erfüllen.
Darüber hinaus sei es das erste Handelsabkommen, das auch Korruption im privaten und öffentlichen Sektor bekämpfe, hieß es weiter. "Mit dieser Einigung setzt sich Mexiko neben Kanada, Japan und Singapur auf die immer längere Liste von Partnern, die mit der EU zusammenarbeiten wollen, um offenen, fairen und regelbasierten Handel zu verteidigen", erklärte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Beschleunigte Verhandlungen
Angesichts protektionistischer Töne von US-Präsident Donald Trump hatten beide Seiten ihre Verhandlungen im vergangenen Jahr beschleunigt.
Das Handelsvolumen zwischen Mexiko und der EU betrug zuletzt rund 62 Milliarden US-Dollar (etwa 50 Milliarden Euro). Von 2000 bis 2015 flossen rund 156 Milliarden US-Dollar (127 Mi Euro) an Investitionen aus der EU nach Mexiko. Für Mexiko ist die EU drittgrößter Handelspartner. Für die EU liegt das Land auf Platz 15 der wichtigsten Partner.