Das Gesundheitspersonal in Italien streikt

Ärzte in Italien streiken Für Respekt und Geld - gegen Melonis Pläne

Stand: 20.11.2024 14:28 Uhr

Sie klagen über Unterbesetzung und Überbelastung - und fordern insgesamt mehr Investitionen für den Gesundheitssektor. In Italien sind Tausende Ärzte in den Streik getreten. Es ist der Auftakt für eine größere Protestwelle.

Nur die Versorgung in Intensivstationen und Notaufnahmen soll gewährleistet sein: In Italien streiken Tausende Ärzte und Beschäftigte im Gesundheitswesen. In einigen Teilen des Landes beteiligen sich laut Gewerkschaftsangaben bis zu 85 Prozent der Mediziner an dem 24-stündigen Ausstand.

Schätzungsweise 1,2 Millionen ärztliche Leistungen wie Kontrolluntersuchungen oder nicht dringende Operationen drohen nach Angaben der Gewerkschaften verschoben zu werden.

Protest gegen Haushaltsentwurf

Der Protest der Ärzte richtet sich gegen den Haushaltsentwurf der rechten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Die Gewerkschaften kritisieren die Maßnahmen im Gesundheitssektor. In erster Linie geht es ihnen um die Überlastung des ärztlichen Personals wegen Unterbesetzung und schlechter Ausstattung sowie die schlechte Bezahlung. Sie bemängeln zudem, dass der geplante Haushalt nicht ausreichende Investitionen vorsehe.

Italien gibt nach Daten der Stiftung Gimbe 6,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für das Gesundheitswesen aus. Damit liegt das Land unter dem EU-Schnitt von 6,8 Prozent.

Weitere Streiks geplant

Das könnte nur der Anfang sein: Italien erwartet in den kommenden Tagen eine große Protestwelle gegen den Haushaltsentwurf. Am Wochenende ist ein 24-stündiger Streik der Bahnbeschäftigten geplant. Am 29. November wollen die Oppositionsparteien und die großen Gewerkschaften mit einem "Generalstreik" gegen die Pläne der rechten Regierung in Rom mobilmachen.