Rumänien Influencer Andrew Tate festgenommen
Kürzlich erst hat Tate bei einem Schlagabtausch mit Greta Thunberg für Aufmerksamkeit gesorgt. Umstritten ist er aber weniger wegen seiner klimafeindlichen, sondern wegen frauenverachtender Äußerungen. Festgenommen wurde er wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Vergewaltigung.
Der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate ist in Rumänien wegen des Verdachts auf Vergewaltigung und Menschenhandel festgenommen worden. Das bestätigte die für Organisiertes Verbrechen zuständige Sondereinheit der rumänischen Staatsanwaltschaft, DIICOT, der Nachrichtenagentur dpa.
Ebenfalls festgenommen wurden Tates Bruder und zwei Rumänen, nachdem DIICOT in Bukarest und Umgebung fünf Hausdurchsuchungen durchgeführt hatte. Die vier Verdächtigen sollen seit Beginn des Jahres 2021 Menschenhandel in Rumänien, den USA und Großbritannien betrieben sowie Frauen zur Prostitution gezwungen haben.
Bislang sechs Opfer
In einer Mitteilung von DIICOT heißt es, es gebe bisher sechs Opfer, die nach der sogenannten "Loverboy"-Methode rekrutiert worden seien. Mit Versprechen auf Liebe und Heirat seien sie angelockt worden. Danach habe man die Frauen und Mädchen mit Gewalt und Einschüchterung in verschiedenen Wohnungen in der Umgebung von Bukarest festgehalten.
Dort seien sie zum Sex und zu Auftritten in pornografischen Videos gezwungen worden, die dann in sozialen Medien verbreitet worden seien. Eines der Opfer sei zudem zwei Mal von einem der Festgenommenen vergewaltigt worden.
Tate bekannt für frauenverachtende Aussagen
Die britische Zeitung "Daily Mirror" zitierte einen Sprecher von Tate mit den Worten, man könne zwar im Moment keine Einzelheiten zu entsprechenden Berichten über die Festnahme nennen. "Andrew und Tristan Tate haben jedoch den größten Respekt vor den rumänischen Behörden und werden helfen, wo sie können."
Streit mit Greta Thunberg
Andrew Tate hatte sich kürzlich über Twitter einen Schlagabtausch mit Klima-Aktivistin Greta Thunberg geliefert. Tate, der immer wieder mit frauenverachtenden Aussagen auffällt, hatte mit der Zahl seiner Autos geprahlt und an Thunberg gerichtet geschrieben: "Bitte gib mir deine E-Mail-Adresse, damit ich dir eine vollständige Liste meiner Autosammlung und der enormen Emissionen schicken kann."
Die Vorreiterin der weltweiten Klimaschutzbewegung Fridays for Future reagierte: "Ja, bitte kläre mich auf, schreib mir an kleinerpenisenergie@hastdunichtsbessereszutun.com."
Das saß aus Sicht vieler Twitter-Nutzer - am Vormittag hatte Thunbergs Post 3,3 Millionen "Gefällt mir"-Angaben - der Post des ehemaligen Kickboxers gut 200.000.
"Amüsante Spekulationen" über Pizzakarton
Tate verhöhnte die 19-Jährige daraufhin in einem Video Zigarre rauchend. In dem Video ist auch ein Pizzakarton aus Rumänien zu sehen.
Mit Blick auf Medienberichte, wonach dieser Pizzakarton einen Hinweis auf den Aufenthaltsort Tates gegeben habe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft DIICOT auf Anfrage: "Das sind amüsante Spekulationen." Es stimme nicht, dass der Karton für die Festnahme eine Rolle gespielt habe.
Thunberg legte derweil bei Twitter noch mal nach und schrieb am Freitag: "Das passiert, wenn man seine Pizzakartons nicht recycelt."