Mutmaßliche Anschlagspläne Verdächtiger tot in Zelle gefunden
Im vergangenen Dezember sollen mehrere Verdächtige Anschläge auf den Kölner Dom und in Wien geplant haben. Einer der Verdächtigen stand kurz vor seiner Abschiebung aus Österreich. Nun wurde er tot in seiner Zelle entdeckt.
Rund um die Feiertage des vergangenen Weihnachtsfestes und zu Silvester herrschten in Köln erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Der Grund: Deutsche Sicherheitsbehörden hatten aus Österreich Hinweise erhalten, dass ein Anschlag auf den Kölner Dom geplant sei, mutmaßlich am Silvesterabend. Auch in Wien vermuteten die dortigen Behörden, dass auf Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom Anschläge geplant gewesen sein könnten.
Im Zuge der Ermittlungen wurden mehrere Verdächtige festgenommen. Einer der vier in Österreich festgenommenen Verdächtigen wurde nun tot in einer Zelle gefunden. Der 40-Jährige befand sich in Abschiebehaft und sollte Medienberichten zufolge in die russische Republik Dagestan ausgeflogen werden.
Zuerst hatte die österreichische Kronen-Zeitung darüber berichtet. Später bestätigte ein Sprecher der Wiener Landespolizeidirektion den Tod des Mannes. Von einem Fremdverschulden ist demnach nicht auszugehen.
Mutmaßliche Verbindung zum ISPK
Nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Anschlagspläne waren in Österreich neben dem 40-Jährigen zwei aus Tadschikistan stammende Männer und die aus der Türkei stammende Ehefrau eines der Verdächtigen festgenommen. Gegen sie wurden Ermittlungen wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten eingeleitet. Teilweise dauern diese Ermittlungen laut der Wiener Staatsanwaltschaft noch an.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Beschuldigten der Gruppierung "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) angehören oder nahestehen könnten. Es wird vermutet, dass der ISPK auch für den Anschlag auf eine Konzerthalle nahe Moskau verantwortlich ist, durch den im März mehr als 140 Menschen ums Leben kamen.
U-Haft wegen mangelnder Beweise aufgehoben
Im Mai wurden die Verdächtigen allerdings aus der Untersuchungshaft entlassen, der gegen sie bestehende dringende Tatverdacht konnte mangels Beweisen nicht aufrechterhalten werden.
Die Verdächtigen wurden aber direkt in Anschluss in Abschiebehaft genommen. Einer der Beschuldigten, einer der aus Tadschikistan stammenden Männer, der als Hauptverdächtiger galt, ist inzwischen in sein Heimatland abgeschoben worden.
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