Messerattacke nahe Eiffelturm Deutscher Tourist in Paris getötet
Bei dem Todesopfer einer Messerattacke in Paris handelt es sich um einen jungen deutschen Touristen. Der mutmaßliche Täter ist als Islamist bekannt und verletzte zudem mehrere Menschen.
Bei einer mutmaßlich terroristischen Messerattacke in Paris ist ein junger deutscher Tourist getötet worden. Wie der französische Innenminister Gérald Darmanin und die Staatsanwaltschaft mitteilten, handelt es sich bei dem Todesopfer um einen 1999 auf den Philippinen geborenen Deutschen.
Der Täter, der als Islamist bekannt war und bei der Tat "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben soll, verletzte zudem zwei weitere Menschen. Er wurde festgenommen. Die Messerattacke hatte sich am Abend in der Nähe des Pariser Eiffelturms ereignet.
Der Täter habe ein ausländisches Touristenpaar angegriffen, sagte Innenminister Gérald Darmanin bei einer Besichtigung des Tatorts vor Journalisten. "Ein deutscher Tourist, der auf den Philippinen geboren wurde, starb durch die Stiche." Seine Begleiterin blieb demnach körperlich unversehrt, habe aber einen Schock erlitten.
Der Anschlagsort wurde weiträumig abgesperrt.
Mehrere Menschen verletzt
Darmanin führte aus, ein Taxifahrer sei eingeschritten. Der Angreifer sei daraufhin über eine Seine-Brücke auf die andere Flussseite gelaufen und habe dort weitere Menschen angegriffen. Dem Innenminister zufolge wurde ein um die 60 Jahre alter Franzose verletzt. Außerdem habe der Angreifer einen ausländischen Touristen mit einem Hammer verletzt. Die Nationalität des verletzten Touristen teilte der Innenminister nicht mit.
Ein Augenzeuge, der während der Tat in einer Bar in der Nähe gewesen war, schilderte, er habe Hilferufe gehört und Menschen wegrennen gesehen. Ein Mann "mit einem Hammer in der Hand" habe einen anderen Mann angegriffen, der daraufhin gestürzt sei. Nach "fünf bis zehn Minuten" sei dann die Polizei eingetroffen.
Mutmaßlicher Täter ist vorbestrafter Islamist
Der 1997 geborene Franzose wurde mit einem Taser ausgeschaltet und festgenommen. Ihm wird Mord und versuchter Mord zur Last gelegt. Die nationale Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich.
Laut Innenminister Darmanin war der Angreifer vorbestraft. Der junge Mann sei 2016 wegen der Planung eines anderen Angriffs zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Nach seiner Tat habe er angegeben, er könne es nicht ertragen, dass Muslime in "Afghanistan und Palästina" getötet würden. Der Gaza-Krieg führt in Frankreich mit seiner großen muslimischen Minderheit zu verstärkten Spannungen.
Aus Polizeikreisen hieß es zudem, der in Frankreich geborene mutmaßliche Täter habe unter psychischen Problemen gelitten und sei als radikaler Islamist bekannt gewesen.
Macron spricht Angehörigen Beileid aus
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des deutschen Todesopfers im Onlinedienst X sein Beileid aus. Premierministerin Elisabeth Borne erklärte auf X: "Wir werden dem Terrorismus nicht klein beigeben." Zugleich lobte sie "den Mut und die Professionalität unserer Sicherheits- und Rettungskräfte" bei dem Einsatz gegen den Angreifer. Auch Darmanin hob auf X das "mutige" Eingreifen der Polizei hervor.