Auszeichnung für Text "Wechselkröte" Ana Marwan erhält Bachmann-Preis
Ana Marwan hat den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. Die aus Slowenien stammende Autorin setzte sich bei dem deutschsprachigen Literatur-Wettlesen gegen 13 Mitbewerber mit dem lakonisch-hintergründigen Text "Wechselkröte" durch.
Die aus Slowenien stammende Autorin Ana Marwan hat den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt gewonnen. Für ihren lakonisch-hintergründigen Text "Wechselkröte" wurde Marwan bei den 46. Tagen der deutschsprachigen Literatur ausgezeichnet. Die in der Nähe von Wien lebende Schriftstellerin setzte sich gegen 13 Mitbewerber durch und erhält 25.000 Euro Preisgeld.
Die 1980 geborene Marwan erhielt von der Jury die höchste Punktzahl für ihre Erzählung über eine Frau, deren zurückgezogenes Leben mit Mann, Einfamilienhaus und Pool von einer Amphibie und einer Schwangerschaft durcheinandergebracht wird. Es sei ein "zarter und leiser Text, der mit der Sprache einen eigenwilligen Tanz aufführt", sagte Juror Klaus Kastberger.
Mehrtägiges Wettlesen wieder vor Ort
Die Autorinnen und Autoren Behzad Karim-Khani (l-r) aus dem Iran, Ana Marwan aus Slowenien, Andreas Moster aus Deutschland, Eva Sichelschmidt aus Deutschland, Leona Stahlmann aus Deutschland, Hannes Stein aus Deutschland, und Barbara Zeman aus Österreich sitzen anlässlich der Auslosung der Lese-Reihenfolge im Rahmen der "46. Tage der deutschsprachigen Literatur" im Garten des ORF-Theaters Elias Hirschl aus Österreich (vorne) und den weiteren teilnehmenden Autorinnen und Autoren gegenüber.
Diesmal wurde das mehrtägige Wettlesen zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder mit Autorinnen und Autoren sowie Publikum vor Ort durchgeführt statt bloß online. Außerdem war ein neues Punktesystem eingeführt worden, das die Jury-Abstimmung der vergangenen Jahre ablöste. Wie auch im Vorjahr war die Veranstaltung von großer Diversität im Teilnehmerfeld geprägt.
Der Preis ist der in Klagenfurt geborenen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) gewidmet. Voriges Jahr hatte ihn die im Iran geborene, in Deutschland aufgewachsene und in Österreich lebende Nava Ebrahimi gewonnen.