Russlands Krieg gegen die Ukraine Selenskyj will um Bachmut kämpfen
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat klargemacht, dass sich die Streitkräfte des Landes nicht aus Bachmut zurückziehen werden. Stattdessen würden sie aufgestockt. Diese Entscheidung sei einstimmig gefallen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Einigkeit der militärischen Führung in Kiew im Kampf um die Stadt Bachmut im Osten des Landes betont.
Nach einem Treffen mit Generälen sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft, es sei die einhellige Entscheidung getroffen worden, nicht zu weichen, sondern die Truppen zu verstärken.
"Die ukrainischen Streitkräfte verteidigen jeden Teil der Ukraine und werden dies auch weiterhin tun", so Selenskyj. Es werde die Zeit kommen, da jede Stadt und jedes Dorf des ukrainischen Staates befreit seien.
Selenskyj versuchte dem Eindruck entgegenzutreten, dass es in der Führung der Ukraine zum weiteren militärischen Vorgehen in Bachmut unterschiedliche Meinungen gibt. Es gebe viel Desinformation, sagte er. Auch westliche Experten hatten erklärt, dass es besser sein könnte, die symbolträchtige Stadt aufzugeben, um die Ressourcen an anderer Stelle einzusetzen.
Selenskyj verurteilt mutmaßliche Erschießung eines Kriegsgefangenen
Selenskyj verurteilte in seiner Ansprache auch die mutmaßliche Erschießung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten. "Heute ist ein Video aufgetaucht dazu, wie die Besatzer bestialisch einen Kämpfer töteten, der mutig die Worte 'Ruhm der Ukraine' sagte", so der Präsident. Er versicherte, dass die Täter gefunden und bestraft würden. Die Identität des ukrainischen Soldaten war auch am späten Abend unbekannt.
Bachmut, wo nach ukrainischen Angaben nur noch einige Tausend von einst mehr als 70.000 Einwohnern leben, ist seit dem Spätsommer umkämpft. Die Stadt ist der Hauptteil der nach der russischen Eroberung von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk etablierten Verteidigungslinie zwischen Siwersk und Bachmut im Gebiet Donezk. Bei einem Fall der Stadt eröffnet sich für die russischen Truppen der Weg zu den Großstädten Slowjansk und Kramatorsk. Damit rückt eine vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näher.