Ein Braunbär im Trentino (undatiertes Symbolbild)

In Italien und der Slowakei Bären greifen Pilzsammler an

Stand: 20.10.2024 15:49 Uhr

In Oberitalien und in der Slowakei sind Pilzsammler von Braunbären angegriffen worden. Beide Männer erlitten Verletzungen. Die Zusammenstöße ereigneten sich zu einer Jahreszeit, in der Bären eigentlich langsam in die Winterruhe gehen.

Auf der Suche nach Pilzen ist in der norditalienischen Provinz Trentino ist ein Mann von einem Bären angegriffen worden. Der 31-jährige Gemeindeangestellte, der in der Nähe des Dorfes Rango allein unterwegs war, konnte sich mit Verletzungen am Rücken und an den Armen in Sicherheit bringen, wie die Polizei mitteilte.

Der Bär zog dann weiter in die Wälder. Die Behörden sind nun dabei, ihn anhand von DNA-Spuren zu identifizieren. Dann soll das Tier abgeschossen werden.

In der Nähe der jetzigen Angriffsstelle war vergangenes Jahr eine Bärin auf einen französischen Touristen losgegangen und später getötet worden. In der Region sind mehr als hundert Braunbären zu Hause.

Italienische "Problembärin" kommt in den Schwarzwald

In der Regel gehen Bären Menschen eher aus dem Weg. Im Trentino kommt es seit einiger Zeit jedoch immer wieder zu Begegnungen. Vergangenes Jahr wurde dort ein 26 Jahre alter Jogger von einer Bärin getötet. Dieses Tier - auch bekannt unter dem Namen Gaia - wurde dann lebend gefangen.

Noch in diesem Jahr soll es nach Deutschland umgesiedelt werden, in den "Alternativen Wolf- und Bärenpark" bei Bad Rippoldsau-Schapbach im Schwarzwald.

Pilzsammler in der Slowakei angegriffen

Erst gestern hat ein Braunbär in der Slowakei ebenfalls einen Pilzsucher angegriffen und schwer verletzt. Der 66-Jährige sei per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Rettungsdienst mit.

Die Polizei rief die Bevölkerung in der Umgebung zur Vorsicht auf. Das Braunbären-Einsatzteam des staatlichen Naturschutzes war unterwegs, um den Vorfall zu untersuchen.

Klimawandel verkürzt den Winterschlaf

Beide Angriff ereigneten sich zu einer Jahreszeit, in der Bären normalerweise langsam in die Winterruhe gehen. Mit dem Klimawandel und den zunehmend milderen Temperaturen kommt es aber häufiger vor, dass Bären auch im Winter gesichtet werden.

Grundsätzlich empfehlen Experten, bei einer Begegnung mit Braunbären ruhig zu bleiben und sich langsam zurückzuziehen. Sie raten aber auch zu Bärenspray und geruchssicheren Behältern für die Nahrung, damit die Tiere gar nicht erst angelockt werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 20. Oktober 2024 um 12:30 Uhr.