Nach Kuss für Baerbock Kroatiens Außenminister entschuldigt sich
Kroatiens Außenminister hat mit seinem Versuch, seine deutsche Amtskollegin Baerbock mit einem Kuss zu begrüßen, für Kritik gesorgt. Jetzt entschuldigte sich Radman für die Szene: "Vielleicht war es ein unangenehmer Moment".
Nach einem vom Publikum als unpassend gewerteten Kuss für Annalena Baerbock hat sich Kroatiens Außenminister Gordan Grlic Radman entschuldigt. Er sei sich nicht gleich bewusst gewesen, seine deutsche Amtskollegin mit der freundlich gemeinten Geste bei einem Europa-Kongress im Auswärtigen Amt am Donnerstag in Berlin möglicherweise in Verlegenheit gebracht zu haben.
"Vielleicht war es ein unangenehmer Moment", sagte Radman nach Angaben kroatischer Medien vom Samstag. "Wenn jemand darin etwas Schlimmes gesehen hat, dann entschuldige ich mich bei demjenigen, der das so aufgefasst hat." Wegen der Verspätung seines Flugzeugs habe er Baerbock erst beim Foto mit allen EU-Kollegen gesehen, sagte Radman weiter.
Er wisse nicht, was das Problem gewesen sei, so Radman. Er sei sich dessen nicht bewusst gewesen. "Wir begrüßen uns immer herzlich. Es ist ein herzlicher menschlicher Umgang unter Kollegen."
"Über Küssen haben wir uns heute nicht nicht ausgetauscht"
Videoaufnahmen von dem Vorfall hatten gezeigt, wie Radman versucht, Baerbock während der Aufnahme des "Familienfotos" genannten Gruppenbilds zu küssen und wie diese sich schnell zur Seite wegdreht. Aus Baerbocks Umfeld hieß es laut "Bild"- Zeitung, es sei ein ungelenker Versuch gewesen, sich schnell noch zu begrüßen.
Baerbock selbst wollte die Vorgänge bei einer Pressekonferenz mit ihrem Kollegen Jeyhun Bayramov in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku am Samstagabend nicht kommentieren. Auf eine entsprechende Frage einer Reporterin sagte sie nur: "Über Küssen haben wir uns heute nicht ausgetauscht."
Kritik in sozialen Netzwerken
Dem Kroaten wird unter anderem in sozialen Netzwerken vorgehalten, dass er eine deutsche Regierungspolitikerin öffentlich in Verlegenheit gebracht und sein Land beschämt habe. "Frauen gewaltsam zu küssen, nennt man doch auch Gewalt, oder?" schrieb Kroatiens frühere Ministerpräsidentin Jadranka Kosor auf der Plattform X (vormals Twitter).