Von Russland gemeldeter Flugzeugabsturz "Gerüchte schießen ins Kraut"
Nach dem von Russland gemeldeten Flugzeugabsturz ist offen, ob Söldnerchef Prigoschin noch lebt. In Russland mehren sich Spekulationen, berichtet ARD-Korrespondentin Ina Ruck in ihrer Einschätzung der ersten Informationen.
Gesicherte Informationen lägen ihrem Team in Moskau nur sehr wenige vor, betont ARD-Korrespondentin Ina Ruck im Gespräch mit der tagesschau mehrmals - auch auf die Frage, wie das heutige Ereignis mit Blick auf den zwischenzeitlichen Aufstand der Wagner-Gruppe im Juni zu bewerten sei. "Aber, bemerkenswert", so Ruck: "Heute ist es auf den Tag zwei Monate her, dass Prigoschin mit seinen Kämpfern den Marsch auf Moskau begonnen hat." Nun "schießen die Spekulationen und Gerüchte ins Kraut".
Es habe geheißen, ein zweites Flugzeug Prigoschins sei lange über Moskau gekreist und nun gelandet, fasst Ruck zusammen. Angeblich sei an Bord des abgestürzten Fliegers neben Prigoschin auch die "Nummer Zwei" der Wagner-Gruppe, Dmitri Utkin, gewesen.
Unklar sei, ob die gesamte Wagner-Führung in einem Flugzeug saß. "Aber diese Gerüchte gibt es." Wenn dies dann tatsächlich stimme, "wäre das ein Ereignis von sehr wichtiger Bedeutung". Dann "wäre diese Wagner-Truppe mit Zehntausenden Kämpfern plötzlich führungslos."
Behördeninformation "schneller als man das erwarten konnte"
Laut Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass stürzte das Kleinflugzeug im Gebiet von Twer im Umland der russischen Haupstadt ab. Acht Leichen seien geborgen worden. Angeblich sollen zehn Menschen an Bord gewesen sein. Prigoschin stand nach Behördenangaben auf der Passagierliste.
"Das war eine überraschend schnelle Information, die es gab hier von den Flugbehörden", so Ruck - "schneller, als man das erwarten konnte." Unklar sei, ob der Söldnerchef tatsächlich an Bord war - "oder ob nur sein Name auf der Passagierliste stand."