Nach Zusammenstoß zweier Schiffe Ölschlieren erreichen Strände von Gibraltar
Ölsperren und das Abpumpen von Treibstoff konnten es nicht verhindern: Nach der Schiffskollision vor Gibraltar sind an Stränden erste Ölschlieren aufgetaucht. Umweltschützer warnen vor schwerwiegenden Folgen.
Nach der Kollision von zwei Schiffen vor Gibraltar haben Fachleute bereits 80 Prozent des Diesels an Bord des auf Grund gesetzten Frachters abgepumpt. Das hat die Regierung des britischen Überseegebiets auf Twitter mitgeteilt. Insgesamt transportiert der Massengutfrachter 492 Tonnen Treib- und Schmierstoffe.
Ölschlieren erreichten einige Strände
Trotz ausgelegter Ölsperren erreichten Ölschlieren einige Strände Gibraltars, wie Fotos des Lokalsenders GBC zeigen. Auch am Strand des Ortes La Línea de La Concepción in Andalusien wurde Öl angeschwemmt, sagte der Bürgermeister der Gemeinde im spanischen Fernsehen. Umweltschützer warnen vor schwerwiegenden Folgen, sollte es nicht bald gelingen, den gesamten Treibstoff abzupumpen.
Mit Bugsierschiffen werden Ölsperren positioniert, die eigentlich verhindern sollen, dass Öl an die Strände gelangt.
Besatzungsmitglied des Frachters festgenommen
Ein Besatzungsmitglied des Frachters wurde nach Angaben der Polizei festgenommen. Medienberichten zufolge, die ein Sprecher der Regierung Gibraltars zunächst nicht bestätigte, soll es sich um den Kapitän des Schiffs handeln, das unter der Flagge des Inselstaates Tuvalu im Indischen Ozean fährt. Der Regierungschef Gibraltars, Fabián Picardo, sagte dem spanischen TV-Sender RTVE, der Kapitän habe sich Anordnungen des Hafenkapitäns widersetzt.
Frachter auf Grund gesetzt
Der Frachter war am späten Montagabend aus ungeklärter Ursache mit einem Tanker kollidiert und danach vor einem Strand auf Grund gesetzt worden. Der Rumpf des Schiffes ist instabil, es droht weiterhin, in zwei Teil zu zerbrechen. Die Bergung des Wracks könne Wochen dauern, betonte die Regierung Gibraltars.