Passhandel Griechenlands "Goldene Visa" werden teurer
Investoren aus Nicht-EU-Ländern können sich mit einer Immobilie in Griechenland das Aufenthaltsrecht in der EU erkaufen - darunter leidet der Wohnungsmarkt. Jetzt ist der Preis für die "Goldenen Visa" um mehr als das Dreifache gestiegen.
Wer als nicht EU-Bürger durch den Kauf einer Immobilie in Griechenland eine Aufenthaltserlaubnis für die Europäischen Union erhalten will, muss von heute an deutlich mehr zahlen. Statt bislang 250.000 Euro müssen die Käufer in den Großstädten Athen, Thessaloniki und auf bevölkerungsreichen Inseln künftig 800.000 Euro investieren. In allen anderen Regionen des Landes steigt der Preis auf 400.000 Euro, wie die griechische Regierung mitteilte.
Mit sogenannten Goldenen Visa können sich die Investoren frei im gesamten EU-Raum bewegen. Die meisten stammen aus China, der Türkei und - seit Beginn des Krieges im Nahen Osten - zunehmend aus Israel. Die Aufenthaltserlaubnis gilt auch für Familienmitglieder (Verwandtschaft ersten Grades) der Käufer und ist fünf Jahre lang gültig.
Bleibt die Immobilie auch darüber hinaus im Besitz der Person, die sie gekauft hat, wird das Visum um weitere fünf Jahre verlängert. Eine besondere Variante des Visums für 250.000 Euro gibt es jedoch weiterhin: Es richtet sich an jene Investoren, die ein denkmalgeschütztes Haus kaufen und es entsprechend der gesetzlichen Vorgaben instand setzen.
Gut für den Staat, schlecht für den Mietmarkt
Das Geschäft "Investition gegen Visum" hat nach Angaben des griechischen Finanzministeriums allein 2023 zu Einnahmen von 2,5 Milliarden Euro geführt. Gleichzeitig habe, laut Aussage von Maklern in griechischen Medien, der Kauf von Immobilien durch ausländische Investoren zu deutlich höheren Kaufpreisen für Wohnungen und Häuser und zu höheren Mieten in den Ballungsorten des Landes sowie auf zahlreichen Inseln geführt.
Als Reaktion auf Wohnungsnot und Teuerung dürfen die gekauften Immobilien laut griechischem Finanzministerium jetzt zwar vermietet, aber nicht als Ferienwohnungen etwa über Plattformen wie Airbnb angeboten werden. Die Maßnahme soll nicht nur den Mietmarkt entlasten, sondern das Visumsangebot für Investoren noch attraktiver machen und somit noch mehr Geld in die Staatskassen fließen lassen.