Ein Helikopter bekämpft ein Feuer in Griechenland

Waldbrände Feuer in Griechenland - mehrere Ortschaften evakuiert

Stand: 11.08.2024 21:07 Uhr

25 Meter hohe Flammen, brennende Häuser: In mehreren Regionen Griechenlands sind Waldbrände ausgebrochen. Zusätzlich fachen Winde die Feuer weiter an: Meteorologen hatten zuletzt immer wieder vor der Brandgefahr gewarnt.

Die Rauchwolken haben längst die Hauptstadt erreicht: In Griechenland ist rund 30 Kilometer nördlich von Athen ein Feuer ausgebrochen. Mehrere Dörfer und Ortschaften im Raum Varnavas und Marathon wurden evakuiert. Mit Feuerwehrwagen und der Polizei wurden Hunderte Einwohner in Sicherheit gebracht, wie das griechische Fernsehen zeigte. 

Die Flammen würden mehr als 25 Meter hochsteigen, berichtete ein Sprecher der Feuerwehr im griechischen Rundfunk. Nach Angaben der Feuerwehr waren 250 Einsatzkräfte mit 67 Fahrzeugen, zwölf Löschflugzeugen und sieben Hubschraubern im Einsatz um die Flammen zu bekämpfen.

Viele Menschen mit Rauchvergiftung

Zahlreiche Menschen erlitten Rauchvergiftungen und wurden in Krankenhäuser gebracht, wie griechische Medien berichteten. Unklar ist derzeit, wie viele Häuser zerstört oder beschädigt wurden. Doch Fernsehreporter berichteten, dass sie Dutzende brennende Häuser gesehen hätten.

In einigen Fällen kam es zu Streitigkeiten zwischen Einwohnern und der Polizei. Viele Menschen weigerten sich trotz der sich nähernden Flammen, ihre Häuser zu verlassen und versuchten mit Gartenschläuchen, ihr Hab und Gut zu retten. Touristische Anlagen sind bislang nicht bedroht, wie es in den Berichten hieß.

Extreme Trockenheit

Ein weiteres Feuer brach am frühen Sonntagnachmittag in Megara in der Region Westattika aus. 48 Feuerwehrleute und mehrere freiwillige Helfer waren mit 13 Fahrzeugen, zwei Flugzeugen und zwei Hubschraubern vor Ort. In der Region Thessaloniki war ein Brand in der Stadt Lagadas teilweise unter Kontrolle, während 20 Feuerwehrleute, zehn Fahrzeuge und ein Hubschrauber die Flammen bekämpften.

Am Nachmittag hatte die Feuerwehr 33 der 40 ausgebrochenen Brände unter Kontrolle gebracht, wie der Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis vor Journalisten sagte.

Die Meteorologen und der Zivilschutz hatten über das Wochenende immer wieder gewarnt: Wegen der extremen Trockenheit und der zurzeit starken Winde rund um die Ägäis könne der kleinste Brand binnen wenigen Minuten zu einem Großfeuer werden.

Höchste Brandgefahr

Der Zivilschutz veröffentlichte eine Karte, auf der zu sehen ist, dass in der Region um Athen und in weiten Teilen Mittelgriechenlands die höchste Brandgefahrstufe herrscht. Die Lage werde auch in den kommenden Tagen äußerst gefährlich bleiben, teilte der Zivilschutz mit. In den meisten Regionen Griechenlands hat es seit Monaten nicht mehr richtig geregnet. 

Griechenland hat nach dem wärmsten jemals aufgezeichneten Winter auch den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960 erlebt und ist damit extrem anfällig für Waldbrände.  

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. August 2024 um 21:00 Uhr.