Ein Vulkan spuckt Lava in Grindavik, Island.

Fünfter Ausbruch seit Dezember Vulkan in Island spuckt wieder Lava

Stand: 29.05.2024 19:25 Uhr

Im Südwesten Islands ist ein Vulkan ausgebrochen. Bis zu 50 Meter hoch spuckt er Lava. Die Erde riss auf eine Länge von mehr als drei Kilometern auf. Eine Touristenattraktion musste evakuiert werden.

Auf der bei Touristen beliebten Reykjanes-Halbinsel in Island ist erneut ein Vulkan ausgebrochen. In der Nähe von Sundhnúkr nördlich der Stadt Grindavik habe eine Eruption begonnen, teilte die isländische Meteorologiebehörde IMO mit.

Die Lava spuckt laut der IMO bis zu 50 Meter in die Höhe. Die Erdspalte sei mittlerweile mehr als drei Kilometer lang - Tendenz steigend. Dem Vulkanausbruch waren der Behörde zufolge zahlreiche Erdbeben vorausgegangen.

Die glühende Masse bewegte sich nicht nur in Richtung der Stadt Grindavík, sondern auch weiter in den Westen und Norden, wie der isländische Sender RUV berichtete. Die Behörden haben bereits vor Monaten mit dem Bau spezieller Deiche begonnen, um mögliche Lavaströme von Häusern und kritischer Infrastruktur abzulenken.

Lava und Rauch treten aus dem Vulkan in Grindavik aus.

Auf etwa drei Kilometern Länge treten Lava und Rauch aus dem Vulkan in Grindavik aus.

Bewohner und Touristen evakuiert

Verletzt wurde niemand. Bereits einige Stunden zuvor hatten die Behörden eine Evakuierung des Ortes Grindavik sowie der beliebten Touristenattraktion Blaue Lagune (ein Thermalfreibad) angeordnet. Dort hatten sich am Vormittag noch etwa 700 bis 800 Besucherinnen und Besucher aufgehalten. Nach dem Ausbruch riefen die Behörden den Notstand aus. 

Der Zivilschutz riet dringend davon ab, sich an den Ort des Geschehens zu begeben. Schaulustige hätten sich auf den Weg zum Ausbruchsort gemacht. Auf den Flugverkehr habe der Ausbruch trotz Rauchs bisher keine Auswirkungen.

Karte: Grindavik auf der Reykjanes-Halbinsel, Island

Eruption wurde erwartet

Bei Messungen hatten Experten den Magma-Austritt schon kommen sehen, so groß war der Druck unter der Erde. Kristín Jónsdóttir, Geophysikerin beim isländischen Wetteramt, sagte laut Nachrichtenagentur dpa, dass dies eine stärkere Eruption sei, da sich mehr Magma angesammelt habe als bei früheren Ereignissen.

Es ist bereit der fünfte Ausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel seit Dezember. Der letzte Vulkanausbruch war erst vor knapp drei Wochen zu Ende gegangen. Er hatte am 16. März begonnen. Der Großteil der 4.000 Einwohner von Grindavik war bereits im November dauerhaft evakuiert worden. Es folgten Vulkanausbrüche im Dezember, Januar, Februar und März. Bei dem Ausbruch im Januar war die Lava bis in die Straßen von Grindavik geflossen und hatte drei Häuser erfasst.