Dänemark und Schweden Explosionen und Schüsse an israelischen Botschaften
In der Nähe der israelischen Botschaften in Dänemark und Schweden hat es in der Nacht Explosionen und Schüsse gegeben. In Kopenhagen wurden Verdächtige festgenommen, in Stockholm wohl eine Waffe sichergestellt.
In Dänemark und Schweden laufen aktuell die Ermittlungen zu möglichen Angriffen an den israelischen Botschaften in den Hauptstädten. In der vergangenen Nacht ereigneten sich zwei Explosionen in unmittelbarer Nähe der Botschaft in Kopenhagen. In Stockholm fielen am Dienstagabend am Botschaftsgebäude Schüsse. Verletzt wurde niemand.
Bei dem Vorfall in Dänemark kamen bisherigen Erkenntnissen zufolge vermutlich zwei Handgranaten zum Einsatz. In Kopenhagen nahm die Polizei inzwischen drei Verdächtige fest, wie sie auf dem Onlinedienst X mitteilte. Sie seien Schweden im Alter von 15 bis 20 Jahren. Zwei von ihnen seien am Kopenhagener Hauptbahnhof in einem Zug Richtung Padborg - einem Ort an der deutsch-dänischen Grenze - gefasst worden. Die dritte Person sei ebenfalls in der Hauptstadt festgenommen worden.
Militärpolizisten stehen an der Kopenhagener Botschaft, nachdem es dort zwei Explosionen gab.
Keine Angaben zum Hintergrund
Zum Hintergrund der Tat hält sich die dänische Polizei bisher bedeckt. Sie nahm Ermittlungen auch zur Frage auf, ob es eine mögliche Verbindung zur Botschaft gibt. Mit Sicherheit könne man noch nicht sagen, ob die Botschaft Ziel der Taten gewesen sei, so die dänische Polizei.
Der dänische Geheimdienst PET teilte mit, er unterstütze die polizeilichen Ermittlungen. Die israelische Botschaft befindet sich im Vorort Hellerup nördlich von Kopenhagen. Weitere diplomatische Vertretungen befinden sich in der Nähe.
Die jüdische Schule Carolineskolen, die sich in unmittelbarer Nähe der Botschaft befindet, blieb heute geschlossen. Nach Angaben der jüdischen Gemeinde soll es rund um die Synagoge in der Kopenhagener Innenstadt zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen geben.
Schüsse in Stockholm
In Schwedens Hauptstadt Stockholm musste der Bereich um die israelische Botschaft am Dienstagabend ebenfalls wegen eines Knalls abgeriegelt werden. Die Nachrichtenagentur TT meldete, dass das Gebäude nach ersten Erkenntnissen der Polizei wohl von Kugeln getroffen worden sei.
Die Polizei habe inzwischen "Funde gemacht, die auf eine Schießerei an der israelischen Botschaft hinweisen", teilte Sprecherin Rebecca Landberg der Nachrichtenagentur AFP mit. Es werde wegen eines schweren Waffendeliktes, der Gefährdung anderer Personen und unrechtmäßiger Bedrohung ermittelt, so Landberg weiter. Die Umgebung werde verstärkt durch Videokameras überwacht.
Polizei bestätigt Funde
Der schwedische Fernsehsender TV4 berichtete, dass eine Waffe und eine leere Patronenhülse am Ort des Geschehens gefunden worden seien. Die Polizei bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass man etwas vor Ort gefunden habe, wollte aber nicht ins Detail gehen.
"Ich betrachte die Schießerei an der israelischen Botschaft in Stockholm gestern Abend und die Ereignisse, die heute Morgen aus Kopenhagen gemeldet wurden, mit großer Sorge", sagte der schwedische Justizminister Gunnar Strömmer. Der israelische Botschafter in Dänemark, David Akov, schrieb auf X, er sei "schockiert über den schrecklichen Vorfall in der Nähe der Botschaft."