Erkrankter König Charles "Wir wollen ihm zujubeln, wenn wir ihn sehen"
Nach dem Ostergottesdienst plauschten König Charles und seine Frau Camilla mit Wartenden vor der Kirche. So weit, so normal, wäre da nicht Charles' Krebserkrankung. Beobachter sprechen von einem Hoffnungszeichen.
Schaulustige hatten sich vor Windsor Castle versammelt, um einen Blick auf König Charles und andere Mitglieder der Königsfamilie zu erhaschen, wenn sie den Ostergottesdienst in der St. Georges Kapelle besuchen. Angesichts seiner Krankheit sei es besonders wichtig, dem König Unterstützung zu zeigen, sagte ein junger Mann der BBC: "Wir wollen ihm zujubeln, wenn er auftaucht!"
Als die Limousine von Charles und seiner Frau Camilla vorfuhr, hielten die beiden kurz inne und winkten lächelnd in Richtung der Wartenden. In den sozialen Netzwerken hieß es anschließend, der König habe gesunder gewirkt als auf einem Foto, das am Gründonnerstag veröffentlicht worden war.
Die eigentliche Überraschung dann aber nach dem rund einstündigen Gottesdienst: Charles und Camilla schütteln minutenlang Hände mit Schaulustigen, der König - ohne Handschuhe - nimmt Genesungswünsche und Karten entgegen: "Alles Gute und halten Sie durch!" - "Ich hoffe, Sie haben beim Warten nicht gefroren", bedankt sich der König.
Kaum Termine für König Charles
Königshausexpertin Jenny Bond sagte dem Sender Sky, Charles wisse, wie wichtig es sei, sich als Staatsoberhaupt in der Öffentlichkeit zu zeigen. "Man kann es als Zeichen werten, dass seine Behandlung gut anschlägt." Um sich zu schonen und sich wegen seines möglicherweise geschwächten Immunsystems vor Infektionen zu schützen, nimmt König Charles derzeit fast nur Termine mit einzelnen Personen wahr.
Vergangene Woche hatte er sich allerdings schon gleichzeitig mit zwölf Vertretern verschiedener Glaubensgruppen getroffen. Dass sein Ärzteteam solchen Begegnungen zustimmt, wird als Hinweis gesehen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht. Am Gründonnerstag hatte der Palast einen Audioclip veröffentlicht, in dem der König betonte, wie wichtig es sei, anderen die Hand der Freundschaft zu reichen.
Kate hat sich mit Familie zurückgezogen
Während Charles sich zu Ostern bewusst zeigt, hat sich die Familie seiner ebenfalls an Krebs erkrankten Schwiegertochter Kate zurückgezogen. In den sozialen Medien hatten wochenlang Verschwörungsmythen getobt, was mit Kate passiert sein könnte, nachdem sie sich wochenlang nicht gezeigt hatte und schließlich ein mit Photoshop bearbeitetes Familienfoto veröffentlichte. Vor neun Tagen hatte die Frau von Thronfolger William dann in einem Videoclip erklärt, dass auch sie wegen Krebs behandelt werde und sich Zeit und Ruhe für die Genesung erbete.
William, Kate und ihre drei Kinder verbringen die Ostertage auf ihrem Landsitz in Norfolk. Königshausbeobachterin Bond glaubt, dass sie dort tatsächlich ihre Ruhe haben. Kate setze ihre Behandlung fort und wolle den Kindern Normalität bieten. "Der König unterstützt, dass sie sich zurückgezogen haben. Die Kinder lieben das Landleben in Norfolk. Und sie haben dort die Privatheit, die sie verdienen und werden nicht belästigt. Und das ist eine gute Nachricht."