"Ocean Explorer" Kreuzfahrtschiff vor Grönland freigeschleppt
Tagelang saßen 206 Passagiere und Besatzungsmitglieder auf der "Ocean Explorer" vor Grönland fest - 240 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt. Nun konnte das Kreuzfahrtschiff freigeschleppt werden. Den Menschen an Bord geht es offenbar gut.
Das vor Grönland auf Grund gelaufene Kreuzfahrtschiff "Ocean Explorer" ist wieder frei. Das teilten der Eigner Sunstone Ships und das dänische Arktiskommando, eine Einheit des dänischen Militärs, mit. Ein grönländisches Forschungsschiff habe die gut 104 Meter lange und 18 Meter breite "Ocean Explorer" bei Flut freigeschleppt. Das Kreuzfahrtschiff habe dabei auch seinen eigenen Motor zu Hilfe genommen. Es ist der vierte Bergungsversuch, die vorherigen drei schlugen fehl.
Verletzte oder Umweltschäden gebe es nicht, hieß es. Auch zusätzliche Schlepper würden nicht mehr gebraucht. Die "Ocean Explorer" solle jetzt in einen Hafen fahren und auf Schäden untersucht werden. Die Passagiere könnten nach Hause fliegen. Insgesamt befinden sich 206 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord.
Nächste Siedlung ist 240 Kilometer entfernt
Das Kreuzfahrtschiff war am Montag nördlich des Polarkreises im Alpefjord auf Grund gelaufen, der zum nördlichsten Nationalpark der Welt gehört. Der Park ist fast so groß wie Frankreich und Spanien zusammen und zu etwa 80 Prozent ständig von einer Eisdecke bedeckt. Die nächstgelegene Siedlung Ittoqqortoormiit ist etwa 240 Kilometer entfernt. Von dort sind es noch 1.400 Kilometer in die Hauptstadt Nuuk.
Warum das Kreuzfahrtschiff auf Grund lief, ist offenbar noch immer unklar, auch das australische Betreiberunternehmen Aurora Expeditions machte dazu keine Angaben. Die Gegend, in der das Schiff feststeckte, ist bis heute wenig erforscht.
Mindestens drei Corona-Infizierte an Bord
Den Passagieren gehe es gut, hieß es vom Kreuzfahrtanbieter Aurora Expeditions. Allerdings wurde bei mindestens drei Passagieren eine Corona-Infektion festgestellt. Sie seien in Isolation und würden vom Bordarzt und seinem Team betreut. Es gehe ihnen gut, hieß es. Alle anderen Passagiere seien gesund.
Die unter der Flagge der Bahamas fahrende "MV Ocean Explorer" hat Passagiere aus Australien, Neuseeland, Südkorea, Großbritannien und den USA an Bord. Das Schiff verfügt über 77 Kabinen, 151 Passagierbetten und 99 Betten für die Besatzung sowie mehrere Restaurants.