Reaktionen auf Terroranschlag Entsetzen über "furchtbaren Angriff" bei Moskau
Mit Schock und Trauer hat die internationale Politik auf den Terrorangriff in einer Konzerthalle bei Moskau reagiert. Die USA gaben an, Russland vor einem drohenden Anschlag dieser Art gewarnt zu haben.
Der Angriff in einer Konzerthalle bei Moskau hat international schockierte Reaktionen hervorgerufen. Zu der Tat hat sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" bekannt.
"Wir verurteilen den schrecklichen Terrorangriff auf unschuldige Konzertbesucher in Moskau", schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz beim Kurznachrichtendienst X. "Unsere Gedanken sind mit den Angehörigen der Opfer und allen Verletzten", so der SPD-Politiker.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bezeichnete die Tat als "feigen, unmenschlichen Terror". Ebenfalls bei X schrieb sie: "Unschuldige Menschen, die einfach nur zu einem Rockkonzert gehen wollten, wurden kaltblütig ermordet." Ähnlich hatte sich zuvor die stellvertretende Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt, geäußert. Sie sprach von einem "feigen Angriff auf Menschen, die einfach nur Musik hören wollten".
Auch das Auswärtige Amt verurteilte den "furchtbaren Angriff auf unschuldige Menschen" und kondolierte den Angehörigen der Opfer. Die Hintergründe des Angriffs müssten rasch aufgeklärt werden, forderte die Behörde.
Steinmeier und Macron verurteilen Terroranschlag
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich entsetzt über den Terroranschlag. "Die Bilder aus Moskau von Attentätern, die wahllos auf Konzertbesucher feuern, sind schrecklich", schrieb Steinmeier auf X . "Mein Mitgefühl gilt den Familien der Ermordeten sowie den vielen Verletzten."
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reagierte bei X ebenso bestürzt. Frankreich verurteile den Terroranschlag aufs Schärfste, schrieb er und bekundete seine Solidarität "mit den Familien der Opfer, den Verletzten und dem russischen Volk".
USA: "Solidarisch mit dem russischen Volk"
Auch die USA verurteilen den Anschlag. "Wir sprechen den Familien und Angehörigen der Getöteten und allen Betroffenen dieses abscheulichen Verbrechens unser tiefstes Beileid aus", teilte US-Außenminister Antony Blinken mit. "Wir verurteilen Terrorismus in all seinen Formen und sind solidarisch mit dem russischen Volk in seiner Trauer um die verlorenen Menschenleben".
EU, NATO und UN reagieren bestürzt
Auch die Europäische Union reagierte entsetzt auf den Angriff bei Moskau. Die EU sei angesichts der Berichte über einen Terroranschlag schockiert und entsetzt, teilte Peter Stano, Sprecher der EU-Kommission auf der Plattform X mit. "Die EU verurteilt jegliche Angriffe gegen Zivilisten. Unsere Gedanken sind bei allen betroffenen russischen Bürgern", schrieb er.
UN-Generalsekretär António Guterres sprach den betroffenen Familien und den Menschen in Russland sowie der Regierung sein "tiefes Beileid" aus, wie es in einer Mitteilung hieß. Den Verletzten wünschte Guterres eine rasche Genesung.
Der UN-Sicherheitsrat forderte nach dem "feigen und abscheulichen Terroranschlag" Aufklärung. Täter, Organisatoren, Finanziers und Sponsoren müssten zur Rechenschaft gezogen und vor Gericht gestellt werden. Alle Staaten seien aufgefordert, nach dem Völkerrecht und den einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrates aktiv mit der Regierung Russlands und anderen zuständigen Behörden zusammenzuarbeiten.
Auch die NATO reagierte bestürzt auf den Anschlag. "Wir verurteilen die Anschläge auf Konzertbesucher in Moskau auf das Schärfste. Nichts kann solche abscheulichen Verbrechen rechtfertigen", erklärte eine Sprecherin. "Unser tiefes Beileid gilt den Opfern und ihren Familien."
Großbritanniens Außenminister David Cameron sprach den Angehörigen der Opfer sein tiefstes Mitgefühl aus. "Nichts kann jemals solch schreckliche Gewalt rechtfertigen", betonte er bei X.
China und Türkei sichern Russland Unterstützung zu
Der chinesische Präsident Xi Jinping äußerte sich auf dem staatlichen Fernsehsender CCTV zu dem Angriff. Er betonte, dass China sämtliche Formen des Terrorismus ablehne und Terrorangriffe scharf verurteile. China unterstütze die Bemühungen der russischen Regierung unter Präsident Wladimir Putin, die nationale Sicherheit und Stabilität aufrecht zu halten.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete den Angriff als "abscheulichen Terrorangriff". "Terrorismus ist inakzeptabel, egal woher er kommt und wer die Angreifer sind," sagte Erdogan bei einem öffentlichen Auftritt in Ankara. Die Türkei teile das Leid Russlands, fügte er hinzu. "Wir werden weiter gegen den Terror kämpfen, den gemeinsamen Feind der Menschheit."
Ukraine bestreitet jegliche Verwicklung
Die Ukraine betonte, mit dem Attentat nicht in Verbindung zu stehen. Der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, erklärte, sein Land habe nichts mit den Schüssen in Moskau zu tun. Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrii Jusow, sagte der Zeitung "Ukrainska Prawda", die Tat sei eine gezielte Provokation russischer Spezialkräfte. Der russische Präsident Putin begehe Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung.
Auch der Vertreter des nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, sagte, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Ukraine in das Attentat verwickelt sei. Kirby sprach von "furchtbaren Bildern" aus Moskau, die schwer zu ertragen seien. Die USA seien mit ihren Gedanken bei den Opfern der furchtbaren bewaffneten Attacke.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, reagierte umgehend auf Kirbys Äußerungen. Es sei vorschnell von den USA, die Ukraine zu entlasten, sagte sie im russischen Fernsehen. "Wenn die USA oder ein anderes Land verlässliche Fakten hat, sollten sie diese der russischen Seite zukommen lassen", forderte Sacharowa. Ohne solche Fakten hätten weder das Weiße Haus noch sonst jemand das Recht, vorab eine Absolution zu erteilen.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk warnte davor, dass die Attacke als Vorwand für eine Eskalation genutzt werden könnte. "Polen verurteilt entschieden diesen brutalen Angriff", erklärte Tusk auf X. "Wir hoffen, dass diese furchtbare Tragödie nicht - für wen auch immer - als Vorwand für eine Eskalation der Gewalt und der Aggression dient", fuhr der Ministerpräsident fort.
USA wollen Russland gewarnt haben
Das Weiße Haus teilte mit, die USA hätten die russischen Behörden vor Kurzem vor einem sich möglicherweise gegen "große Versammlungen" richtenden Anschlag gewarnt. Im März habe die US-Regierung Informationen über einen "geplanten Terroranschlag in Moskau" erhalten, der sich möglicherweise gegen "große Versammlungen, einschließlich Konzerte", richten könnte, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson. Washington habe die Informationen mit den russischen Behörden geteilt.
Auch andere westliche Botschaften hatten zuletzt vor Terroranschlägen in Moskau gewarnt. Der Kreml hatte dies als Provokation des Westens bezeichnet.