Niederlande Tote bei Lkw-Unglück
Südlich von Rotterdam ist am Abend ein Lastwagen in eine Nachbarschaftsfeier gefahren. Die Zahl der Todesopfer stieg laut nach Polizeiangaben inzwischen auf sechs. Mehrere Menschen wurden verletzt. Die genauen Umstände sind weiter unklar.
Im niederländischen Nieuw-Beijerland ist gestern ein Lkw in ein Nachbarschaftsfest gefahren. Dabei sind nach Polizeiangaben sechs Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien sieben Menschen verletzt worden, teilte die Polizei weiter mit. Ein Mensch befindet sich in einem kritischen Zustand.
In der Nacht waren zunächst mit einem Kran der schwere Lastzug und dann die unter dem Fahrzeug liegenden Toten geborgen worden. Augenzeugen sprachen von Chaos und einem Bild der Verwüstung. Zehn Krankenwagen und ein Hubschrauber waren im Einsatz.
Fahrer laut Polizei unverletzt
Laut Polizei geriet der Lkw am Abend in dem Ort südlich von Rotterdam von einem Deich ab und fuhr in eine Grillfeier. Weshalb das Fahrzeug die Straße verließ, werde noch untersucht. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt, wurde festgenommen und von der Polizei verhört. Es handelt sich um einen 46 Jahre alten Mann aus Spanien. Der Lkw, den er fuhr, stammte von einer spanischen Spedition.
Bergung des Lkw mit schwerem Gerät: Der Fahrer blieb laut Polizei unverletzt.
Das Unglück ereignete sich in der Nähe einer Kreuzung. Die eher schmalen Straßen verlaufen auf einem Deich, an dessen Fuß das von einem Verein organisierte Nachbarschaftsfest stattfand. Auf dem Platz unterhalb des Deiches hatten rund 60 Mitglieder des örtlichen Eissportvereins mit einem Grillfest den Abschied ihres langjährigen Vorsitzenden gefeiert. Fotos von der Unglücksstelle zeigten Wimpel in den Bäumen und umgeworfene Gartenstühle. Bürgermeister Charlie Aptroot besuchte den Unfallort noch am Abend und sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus.
Bürgermeister: "Alle stehen unter Schock"
In dem kleinen Örtchen südlich von Rotterdam kenne jeder jeden, sagte Aptroot. Der Unfall, sei ein Drama für die Dorfgemeinschaft: "Was als geselliges Grillfest begann, ist eine große Katastrophe geworden. Ich habe mit einer Reihe von Betroffenen gesprochen. Die stehen alle unter Schock und viele sind auch sehr besorgt, weil sie nicht genau wissen, was mit ihren Verwandten oder guten Freunden passiert ist."
Zunächst war zudem nach einem weißen Lieferwagen gefahndet worden. Laut Nachrichtenagentur dpa hat sich der Fahrer mittlerweile gemeldet. Er soll sich kurz vor dem Unfall an der Kreuzung befunden haben. Die Polizei erhofft sich von dem möglichen Zeugen Aufschluss über den Hergang des Unglücks.
Mit Informationen von Ludger Kazmierczak, ARD-Studio Den Haag