Nordkorea und Russland Unterstützung bis zum "Tag des Sieges"
Die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea wird konkreter. Außenministerin Choe sicherte Russland bei einem Besuch in Moskau Beistand im Krieg gegen die Ukraine zu. Zu Berichten über nordkoreanische Soldaten: kein Wort.
Außenministerin Choe Son Hui hat Russland die Hilfe Nordkoreas im Krieg gegen die Ukraine zugesichert. "Noch einmal versprechen wir, dass wir bis zum Tag des Sieges stets fest an der Seite unserer russischen Kameraden stehen werden", sagte Choe bei einem Treffen mit ihrem Amtskollegen Sergej Lawrow in Moskau laut russischer Übersetzung. Die mehr als zwei Jahre andauernde russische Offensive in der Ukraine bezeichnete sie als "heiligen Kampf".
Lawrow sprach von einer engen Kooperation der Militärs und Sicherheitsorgane beider Länder. Durch die Beziehungen könnten "wichtige Sicherheitsziele für unsere und ihre Bürger" erreicht werden, so der russische Außenminister. Er bedankte sich für die "prinzipientreue Haltung" Nordkoreas zu den Ereignissen in der Ukraine.
Weder Moskau noch Pjöngjang dementierten bislang die Berichte über eine Entsendung nordkoreanischer Soldaten. Sowohl Lawrow als auch Choe erwähnten das Thema nicht in ihren Statements. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich bestritt die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten im eigenen Land nicht. Er verwies darauf, dass auch die Ukraine auf Personal aus NATO-Staaten zurückgreife.
Blumen für Nordkoreas Außenministerin zeigt dieses auf Telegram von einer Ministeriumssprecherin veröffentlichte Foto (rechts im Bild: Gastgeber Sergej Lawrow).
"Weise Führung des geschätzten russischen Präsidenten"
Nordkorea hatte den USA zufolge bereits 8.000 Soldaten ins russische Grenzgebiet Kursk geschickt. Washington geht von einem baldigen Kampfeinsatz dieser Einheiten aus. Die USA und Südkorea riefen Nordkorea dazu auf, seine Soldaten abzuziehen.
Beim Treffen mit ihrem russischen Amtskollegen warf Nordkoreas Außenministerin Choe den USA und anderen westlichen Staaten vor, mit der Waffenhilfe für die von Moskau angegriffene Ukraine einen langfristigen Krieg gegen Russland führen zu wollen. Nordkorea zweifle aber nicht daran, "dass die russische Armee und das Volk unter der weisen Führung des geschätzten russischen Präsidenten Wladimir Wladimirowitsch Putin unweigerlich einen großen Sieg bei ihrem absoluten Kampf zur Verteidigung der souveränen Rechte und Interessen der staatlichen Sicherheit erringen werden", so die nordkoreanische Außenministerin.
Nach Angaben des russischen Außenministeriums waren Choe und Lawrow zunächst am Moskauer Bahnhof Jaroslawski zusammengetroffen, bevor die Gespräche im Außenministerium fortgesetzt wurden. An dem Bahnhof enthüllten Choe und Lawrow demnach eine Tafel zum Gedenken an den Besuch von Nordkoreas Machthaber Kim Il Sung im Jahr 1949 in der damaligen Sowjetunion.
Waffenlieferungen und Partnerschaftsabkommen
Das international isolierte Nordkorea liefert unter der Führung des diktatorisch regierenden Machthabers Kim Jong Un bereits seit Längerem Raketen und Artilleriegeschosse an Russland. Putin hatte im Sommer bei einem Besuch in Pjöngjang gemeinsam mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un ein Partnerschaftsabkommen über eine engere Zusammenarbeit beider Länder unterzeichnet. Neben dem Iran zählt Nordkorea zu Russlands größten Unterstützern.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte seinen westlichen Verbündeten in diesem Zusammenhang am Donnerstag Untätigkeit vorgeworfen. Kiew forderte die westlichen Partner auf, "alle Beschränkungen" in Bezug auf die Reichweite der von ihnen gelieferten Waffen nach der "wahren Eskalation" mit Nordkorea aufzuheben.