Der Sarg mit dem Leichnam vom Papst Franziskus wird in die Kirche Santa Maria Maggiore getragen.
Player: videoHunderttausende Menschen begleiten Beisetzung von Papst Franziskus in Rom

Beisetzung in Rom Papst hat letzte Ruhe gefunden

Stand: 26.04.2025 15:07 Uhr

Erst eine große Trauerfeier mit Hunderttausenden Gläubigen, aber auch vielen Staatschefs und Geistlichen, dann die Beisetzung im kleinen Kreis: Franziskus ruht jetzt in der Basilika Santa Maria Maggiore. Sein Grabmal wird nun zum Pilgerort.

Der verstorbene Papst Franziskus hat in Rom seine letzte Ruhestätte gefunden: Am Samstagnachmittag ist er in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt worden. Dort hatte er sich bereits vor einigen Jahren seine Begräbnisstätte ausgesucht. Die meisten seiner Vorgänger liegen hingegen im Petersdom begraben.

Die kurze, nicht öffentliche Beisetzungsfeier zwischen zwei Seitenkapellen leitete der Camerlengo der römischen Kirche, Kardinal Kevin Farrell. Rund 50 Geistliche sowie einige andere dem Papst nahe stehende Menschen nahmen daran teil. Auf Wunsch des Papstes waren auch einige Arme und Obdachlose dabei, die sich von Franziskus verabschieden konnten. Der Pontifex, der am 17. Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires geboren wurde, hatte sich zu Lebzeiten stets für die Abgehängten und Ausgestoßenen der Gesellschaft eingesetzt.

Vor der eigentlichen Beisetzung setzten die Träger den verschlossenen Sarg kurz vor der Marien-Ikone "Salus Populi Romani" ab, als letzten Gruß des Verstorbenen an das von ihm verehrte Marienbild. An dieser Stelle hatte Franziskus in seiner Zeit als Papst etwa 120 Mal gebetet, unter anderem vor und nach jeder Auslandsreise.

Hunderttausende verfolgen Trauerfeier vor Ort

Am Vormittag hatten zahlreiche Staatsgäste, Würdenträger und Zehntausende Besucher aus aller Welt bei der offiziellen Trauerzeremonie auf dem Petersdom und der anschließenden Prozession Abschied vom Pontifex genommen.

Begleitet von lateinischen Gesängen war der Sarg mit dem Leichnam aus dem Petersdom auf den Petersplatz getragen und dort vor dem großen Altar aufgestellt worden. Polit-Prominenz, Monarchen, mehr als 200 Kardinäle und etwa 4.000 andere Geistlichen waren unter den Teilnehmern. Auf dem Vorplatz und den umliegenden Straßen hatten sich außerdem offiziellen Angaben zufolge 250.000 Menschen versammelt. Nach Schätzungen des Vatikan verfolgten weitere 150.000 Menschen den Trauerzug vom Straßenrand aus.

"Grundbotschaften des Papstes" in der Predigt

Die Trauermesse leitete der italienische Kardinal Giovanni Battista Re. Er beschrieb Franziskus als einen Papst "mit großer menschlicher Wärme und zutiefst empfindsam". In einer emotionalen Predigt erzählte der Kirchenmann vom Wirken Franziskus', von dessen Einsatz für die Armen und Schwachen, für den Frieden sowie gegen Ungerechtigkeit und Krieg.

Dies konnte als subtiler Appell verstanden werden in Richtung der Mächtigen dieser Welt. Einige von ihnen waren auf dem Petersplatz bei dem Requiem dabei, etwa US-Präsident Donald Trump, der in der ersten Reihe ganz in der Nähe von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron saß.

Regierungschefs bei der Trauerfeier für Papst Franziskus

Mehr als 50 Staats- und Regierungschefs sind zur Trauerfeier nach Rom gereist. Unter anderem auch US-Präsident Donald Trump und der französische Präsident Emmanuel Macron.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte nach der Messe, Menschen aus der ganzen Welt trauerten um Franziskus. Seine Bescheidenheit, seine Spontaneität, sein Humor und sein tiefer Glaube, aber auch das Plädoyer für Barmherzigkeit hätten die Menschen berührt. Die Ausgegrenzten hätten seiner Sorge und Liebe sicher sein dürfen. Er habe an eine Kirche der Barmherzigkeit geglaubt und diese vorgelebt.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte dem Fernsehsender phoenix, in der sehr guten Predigt seien die Grundbotschaften des Papstes noch einmal angeklungen. Dass Kardinal Re das in Teilen unkonventionelle Wirken des Papstes in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte, kann als Fingerzeig für die bevorstehende Papstwahl gelten.

Massive Sicherheitsvorkehrungen

Die Politiker aus mehr als 160 Delegationen sorgten in Rom für einen Ausnahmezustand. Vor allem wegen Trump herrschten extreme Sicherheitsvorkehrungen. Etliche Straßen waren gesperrt. Rund 10.000 Einsatzkräfte wurden aufgeboten, um einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung zu gewährleisten.

Über der Stadt kreisten Helikopter. Das gesamte Gebiet rund um den Vatikan wird strengstens bewacht. Scharfschützen, Hundestaffeln, Patrouillen auf dem Fluss Tiber, Polizisten und Soldaten mit Anti-Drohnen-Technologie und andere Spezialeinheiten waren im Einsatz. Das italienische Heer war zudem mit Kampfjets in Bereitschaft.

Nach der Messe wurde der Sarg des Papstes auf ein offenes Papamobil gelegt. Auf den abgesperrten Straßen fuhr der Konvoi zunächst über den Tiber, dann durch das historische Zentrum Roms, über die Piazza Venezia, vorbei am Forum Romanum und dem wohl bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, dem Kolosseum. Schließlich erreichte der Sarg nach etwas weniger als einer halben Stunde die Lieblingskirche von Franziskus.

Das schmucklose Grab, auf dessen Platte nur der Name des Papstes zu lesen ist, soll bereits ab Sonntag für Pilger zugänglich gemacht werden.

Bilderstrecke

Beerdigung Papst Franziskus

Ein Mädchen hält ein Foto von Papst Franziskus

Ein Mädchen hält ein Foto des verstorbenen Papstes Franziskus in der Hand. Laut Vatikan sind etwa 250.000 Menschen aus der ganzen Welt zur Beisetzung des Papstes gekommen.

Menschen auf dem Weg zum Petersdom

Der Andrang in Rom ist groß - entsprechend hoch sind die Sicherheitsmaßnahmen. Der Zugang zu dem Bereich rund um die Basilika wird strengstens bewacht. 

Blick auf den gefüllten Petersplatz

Bereits um 5.30 Uhr wurden die ersten Menschen auf den Petersplatz gelassen.

Eine Staue auf dem Peterplatz blickt auf eine Gruppe Priester.

Auch etwa 4.000 Geistliche sind bei der Trauerfeier für Papst Franziskus dabei.

Eine Nonne betet auf dem Petersplatz.

Eine Nonne betet auf dem Petersplatz im Vatikan, während sie auf den Beginn der Beerdigung von Papst Franziskus wartet.

Ein Priester bereitet Hostien vor.

Vorbereitungen für die Begräbnismesse von Papst Franziskus: Hostien für das Abendmahl werden vorbereitet. Nach der Wandlung im Gottesdienst ist nach katholischer Lehre Jesus Christus selbst ganz real in Brot und Wein präsent.

Eine Kiste mit Kelchen

In den Kelchen wird der Wein für das Abendmahl gereicht. Die Eucharistiefeier ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche - neben Taufe, Beichte, Firmung, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung.

Geistliche in roten Gewändern

Bei großen Ereignissen wie der Beerdigung des Papstes, gibt es in der katholischen Kirche stenge Vorgaben, was die Kleidung angeht. Kardinäle tragen Purpurrot, Bischöfe Violett. Die Farbe Weiß ist weitgehend dem Papst vorbehalten.

Regierungschefs bei der Trauerfeier für Papst Franziskus

Zahlreiche Staats- und Regierungschefs sind zur Trauerfeier auf den Petersplatz gekommen, unter anderem auch US-Präsident Donald Trump und französische Präsident Emmanuel Macron.

Der Sarg von Papst Franziskus wird auf den Peterplatz getragen.

Der Sarg des Pontifex' wurde unter Applaus auf den Petersplatz getragen. Seit Mittwoch war der verstorbene Papst im Petersdom aufgebahrt gewesen. Etwa 250.000 Menschen kamen, um Abschied zu nehmen.

Regierungschefs am Sarg von Papst Franziskus

Auch Politiker aus Deutschland sind zur Beisetzung des Papstes nach Rom gereist. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht direkt neben dem Sarg des Pontifex' - in einer Reihe mit dem Italiens Präsident Sergio Mattarella und dem argentinischen Präsidenten Javier Milei.

Menschen blicken auf eine Videoleinwand.

Weltweit verfolgen Menschen die Beerdigungszeremonie in Rom per Livestream - auch im Kloster des Heiligen Erlösers in der Altstadt von Jerusalem.

Das Papamobil mit dem Sarg von Papst Franziskus

Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wird der Sarg in einem umgebauten Papamobil durch Rom zur Basilika Santa Maria Maggiore gefahren.

Das Papamobil vor der Basilika Santa Maria Maggiore

Angekommen wird der Sarg in die Basilika getragen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 26. April 2025 um 15:15 Uhr.