Größtes katholisches Pilgerereignis Papst eröffnet das Heilige Jahr
Viele Jahre lang war die schwere Bronzetür im Petersdom verschlossen - nun ist sie wieder geöffnet: Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 eingeläutet. In der Christmette rief er die Gläubigen auf, Hoffnung zu verbreiten.
Papst Franziskus hat im Vatikan das Heilige Jahr 2025 eröffnet. Zu dem regulär alle 25 Jahre stattfindenden Ereignis passierte der 88-Jährige im Rollstuhl die Heilige Pforte der Basilika, die ansonsten zugemauert ist. Die Glocken des Petersdoms begleiteten das Ereignis "in die Zeit der Barmherzigkeit und Vergebung", wie Franziskus das kirchliche Jubeljahr einleitete. Nach dem Papst betraten Geistliche und Katholiken von allen fünf Kontinenten den Petersdom durch die Heilige Pforte.
Dem feierlichen Durchschreiten des dreieinhalb Meter hohen Tors war ein Friedensgebet des Kirchenoberhaupts vorangegangen, in dem er Gott bat: "Öffne unsere Seelen für das Wirken des Heiligen Geistes, damit er die Härte der Herzen beugt, damit die Feinde sich dem Dialog öffnen, die Gegner sich die Hände reichen und die Völker sich in Einigkeit begegnen." Für seine eigene Institution bat der Papst: "Gib, dass die Kirche ein treues Zeugnis deiner Liebe ablegt, damit sie als Zeichen der gesegneten Hoffnung auf das Reich Gottes erstrahlen kann."
Papst Franziskus öffnet die Heilige Pforte des Petersdoms.
"Die Hoffnung lebt"
Im Anschluss an die Öffnung des Tores rief der Papst die Christen weltweit zur Verbreitung von Hoffnung auf. Besonders solle sie dorthin getragen werden, wo sie verloren gegangen sei und Misserfolge Herzen gebrochen hätten, sagte er in der Christmette im Petersdom. Hoffnung solle zu Erschöpften und Einsamen, zu leidenden Menschen gebracht werden - und "in die langen und leeren Tage der Gefangenen, in die engen und kalten Zimmer der Armen, an die Orte, die von Krieg und Gewalt geschändet sind".
"Die Hoffnung ist nicht gestorben, die Hoffnung lebt und umhüllt unser Leben für immer!", sagte der 88 Jahre alte Pontifex. Auch das Heilige Jahr steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung".
Beginn des Jubiläumsprogramms
Der Ritus der Pfortenöffnung war der offizielle Startschuss des "Giubileo", das mit der Schließung des Tors am 6. Januar 2026 endet. Unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" gibt es in der Ewigen Stadt über das Jahr verteilt verschiedene kirchliche, soziale und kulturelle Angebote für unterschiedliche Zielgruppen. Auch eine Art kleiner Weltjugendtag ist für den Sommer geplant. Rom erwartet insgesamt mehr als 30 Millionen Besucher.
Zunächst werden noch die weiteren Heiligen Pforten in der Stadt geöffnet - jede der vier Papstbasiliken verfügt über ein solches Portal. Während dies die jeweiligen Erzpriester von Lateranbasilika, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern übernehmen, wird der Papst am zweiten Weihnachtstag eine weitere Pforte in einem römischen Gefängnis öffnen. Der symbolische Akt soll ein Zeichen der Hoffnung für alle Häftlinge weltweit sein.
Weihnachtsbotschaft und Segen
Am 1. Weihnachtstag steht um 12 Uhr zudem die Weihnachtsbotschaft auf dem Programm. Vom Balkon des Petersdoms aus wird das Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken den Segen "Urbi et Orbi", also der Stadt und dem Erdkreis, spenden.
Es wird erwartet, dass der Pontifex in seiner Ansprache die Kriege und Konflikte auf der Welt verurteilen und an das Leid der Menschen erinnern wird. Das Weihnachtsfest steht dieses Jahr unter dem Eindruck der Kriege in Nahost und in der Ukraine. Auf dem Petersplatz werden Zehntausende Gläubige erwartet.
In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, die schwere Bronzetür im Petersdom sei 25 Jahre lang verschlossen gewesen. Korrekt ist jedoch, dass die Heilige Pforte zuletzt in einem außergewöhnlichen Heiligen Jahr 2015/2016 geöffnet war.
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