Paul Watson

Paul Watson Umstrittener Walschützer in Grönland festgenommen

Stand: 22.07.2024 14:30 Uhr

Paul Watson gilt als Pionier des Kampfes für Meerestiere. Wegen seiner Methoden ist der 73-Jährige aber auch unter Umweltschützern umstritten. Nun wurde er wegen einer Aktion gegen japanische Walfänger festgenommen.

Der bekannte Umweltschützer und Walfanggegner Paul Watson ist in Grönland von der Polizei festgenommen worden. Der kanadisch-amerikanische Staatsbürger wurde nach Angaben der grönländischen Polizei in der Hauptstadt Nuuk angehalten, nachdem er den dortigen Hafen mit dem Schiff "John Paul DeJoria" angelaufen war.

Grund für die Festnahme ist demnach ein von den japanischen Behörden ausgestellter internationaler Haftbefehl gegen den 73-Jährigen. Ob er nach Japan ausgeliefert wird, ist noch unklar.

Organisation nennt Haftantrag politisch motiviert

Nach Angaben von Watsons aktueller Organisation, der Captain Paul Watson Foundation, hatte das Schiff zum Nachtanken in Nuuk Halt gemacht. Im Rahmen eines Einsatzes gegen ein neues japanisches Walfangschiff im Nordpazifik war es demnach auf dem Weg zur Nordwestpassage, die den Atlantik über die Arktis mit dem Pazifik verbindet. 

Die Organisation forderte Dänemark auf, Watson freizulassen und dem "politisch motivierten" Haftantrag nicht nachzukommen. Grönland ist weitgehend autonom, zählt aber offiziell zum dänischen Königreich. Die Entscheidung, ob Gründe für eine mögliche Auslieferung Watsons an Japan vorliegen, liegt somit beim dänischen Justizministerium.

Rechtlicher Ärger in diversen Ländern

Watson, der Protagonist der Fernseh-Dokumentation "Whale Wars - Krieg den Walfängern!", gilt als einer der Pioniere des Kampfes für Meerestiere. Er ist wegen seiner konfrontativen Methoden jedoch auch unter Umweltschützern nicht unumstritten.

Einst war er eines der ersten Mitglieder von Greenpeace, später gründete er die Sea Shepherd Conservation Society, die sich in erster Linie für das Wohl von Meerestieren einsetzt - allerdings mit aggressiven Methoden, die andere Umweltschutzorganisationen nicht gutheißen. Watsons Vorgehen hat in diversen Ländern rechtlichen Ärger nach sich gezogen, gerade in Walfang- und Fischereinationen.