Pfingstfeiern weltweit Papst ruft zu Frieden und Harmonie auf
Papst Franziskus hat zu Pfingsten für Frieden für die "vielen Völker auf der ganzen Welt" gebetet, besonders für die "gemarterte Ukraine". Die Christen rief er auf, für Harmonie in der Kirche zu sorgen.
Mit Gottesdiensten haben Christen weltweit das Pfingstfest gefeiert. Papst Franziskus beschwor bei der Messe im Petersdom dabei die Harmonie in der Kirche und kritisierte den Zustand der Gesellschaft. "In der heutigen Welt gibt es so viel Unfrieden, so große Spaltungen. Wir sind alle miteinander vernetzt und doch voneinander getrennt, betäubt von der Gleichgültigkeit, unterdrückt von der Einsamkeit", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. "So viele Kriege, so viele Konflikte: Es scheint unglaublich, was der Mensch Böses tun kann!"
Gebete für Ukraine und Myanmar
An Pfingsten feiern Gläubige die Sendung des Heiligen Geistes, der den Christen die Liebe Gottes bringen soll. Nach dem Gebet Regina Caeli vor Gläubigen bat der Papst die Gottesmutter Maria um Frieden "für die vielen Völker auf der ganzen Welt, vor allem in der gemarterten Ukraine". Zudem appellierte er an die Machthaber in Myanmar, nach dem Zyklon "Mocha" internationale Hilfe zu den Menschen zu lassen. Vor etwa zwei Wochen hatte "Mocha" Überschwemmungen, Erdrutsche und Sturmschäden verursacht. Mindestens 400 Menschen starben.
Er erinnerte an die Bedeutung des Heiligen Geistes für die Weltsynode der katholischen Kirche. Um vom Geist erfüllt zu sein, müsse das Volk Gottes gemeinsam wandeln, sagte Franziskus. "So wird die Harmonie in der Kirche erneuert: indem wir gemeinsam gehen, mit dem Geist in der Mitte. Schaffen wir Harmonie in der Kirche!"
Der Papst erinnerte an die Apostelgeschichte im Neuen Testament, wonach der Heilige Geist auf die nach dem Tod Jesu verunsicherten Jünger herabkommt. "Er löscht nicht die Unterschiede, die Kulturen aus, sondern harmonisiert alles, ohne zu standardisieren, ohne zu vereinheitlichen." Abweichend vom Redemanuskript fügte Franziskus an: "Das sollte uns gerade im Moment zu denken geben, in einer Welt, die versucht, alles gleichzuschalten."
Franziskus hatte noch am Freitag wegen Fiebers seine Audienzen abgesagt. Am Wochenende wirkte er aber wieder fit. Am Samstag fuhr er für ein Interview in ein Fernsehstudio der öffentlich-rechtlichen Rai. Nach Angaben des Vatikans war dies das erste Mal, dass ein Papst für eine Sendung ein TV-Studio betrat. Das Interview soll am 4. Juni ausgestrahlt werden.