Vier Menschen an Bord Kleinflugzeug stürzt in die Ostsee
Ein Privatflugzeug auf dem Weg von Spanien nach Köln ist bis über die Ostsee geflogen und dort vor der Küste Lettlands ins Meer gestürzt. Die vier Insassen haben vermutlich nicht überlebt.
Am frühen Abend gab es den ersten Notruf: Ein Kleinflugzeug mit einem Notfall an Bord befinde sich zwischen den schwedischen Inseln Öland und Gotland, so eine Sprecherin der schwedischen Behörden.
Der Privatjet war am Nachmittag im spanischen Jerez de la Frontera gestartet und sollte in Köln landen. Stattdessen flog die Maschine mit vier Menschen an Bord weiter nach Norden - ohne Kontakt zur Flugsicherung. Vor der Küste Lettlands stürzte das Flugzeug schließlich in die Ostsee.
Ann-Louise Karlsson von der schwedischen Behörde für Seeschifffahrt sagte noch am Abend, dass vermutlich niemand überlebt habe: "Es sind ein Flugzeug und ein Hubschrauber am Unglücksort. Wenn ein Flugzeug aus der Höhe und mit der Geschwindigkeit ins Wasser stürzt und man nur noch Wrackteile findet, dann gibt es keine Überlebenden."
Bewusstloser Pilot?
Schon über Frankreich soll es nicht mehr möglich gewesen sein, zu dem Privatjet Kontakt aufzunehmen. Eurofighter aus Deutschland und auch dänische Jets hatten das Flugzeug daraufhin begleitet. Die Piloten konnten keine Person im Cockpit erkennen.
Was genau an Bord passiert ist, ist noch unklar. Der schwedische Luftfahrt-Experte Hans Kjäll vermutet einen Druckabfall in der Kabine, sagte er im schwedischen Radio: "Die These lautet, dass die Menschen an Bord durch den Druckabfall ohnmächtig geworden sind. Der Autopilot war eingeschaltet, der Privatjet hat so lange seine Flughöhe gehalten, bis der Treibstoff alle war. Dann ist er ins Meer gestürzt."
Auch ein Sprecher der Luftwaffe sagte dem WDR, dass die konstanten Flugdaten darauf hindeuteten, dass der Autopilot eingeschaltet und der Pilot möglicherweise bewusstlos gewesen sei.