Rede bei Energiewoche Putin wirft USA Sabotage vor
Bei einer Rede zur Russischen Energiewoche behauptet Russlands Präsident Putin, die USA hätten die Ostsee-Pipelines manipuliert. Die westlichen Länder würden zudem mit ihren Sanktionen und dem Gaspreisdeckel die Weltwirtschaft gefährden.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den USA erneut Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee vorgeworfen. Die Ukraine, Polen und die USA würden von dieser Tat des "internationalen Terrorismus" profitieren, behauptete Putin bei seiner Rede zum Auftakt der Russischen Energiewoche in Moskau.
Die USA hätten ein Interesse an der Manipulation, weil sie mehr Flüssigerdgas nach Europa exportieren wollen. "Wir werden keine Sabotageakte an unserer Infrastruktur dulden", sagte Putin. Ziel sei es, die Beziehungen zwischen der EU und Russland endgültig zu zerreißen und Europa zu schwächen, so Putin weiter.
Russland erwarte, dass das Ölexportvolumen bis 2025 auf aktuellem Niveau gehalten werden kann, und werde die russische Gasfördermenge dem Weltmarkt zur Verfügung stellen.
Putin: Westliche Energiepolitik ist schuld
Putin warf den westlichen Ländern außerdem vor, einfache Wirtschaftsgesetze zu ignorieren und damit den globalen Energiemarkt zu gefährden. Die aufgezwungenen Spotpreise und der beschlossenen Gaspreisdeckel brächten Europa jetzt in Bedrängnis - die Preise würden nun hoch bleiben und das treibe die Inflation voran.
"Wie im Mittelalter fangen die Leute an, Holz zu kaufen, und jetzt wird Russland die Schuld daran gegeben", so Putin. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, den Putin weiterhin als "Spezialoperation im Donbass" bezeichnet, habe nichts mit den hohen Energiepreisen zu tun. Grund sei allein die westliche Energiepolitik.
Russland wirft Westen Pflichtverletzung vor
Russland sei bereit, die Lieferungen wieder aufzunehmen, so Putin. Eine Pipeline von Nord Stream 2 sei noch nutzbar: "Man muss nur den Hahn aufdrehen", so Putin. Russland habe stets zu seinen Verpflichtungen gestanden - im Gegensatz zu westlichen Ländern, die sich Putin zufolge weigern, ihre Vertragsverpflichtungen zu erfüllen.
Putin betonte, er sei für eine grüne Energiewende, man sollte nun aber nicht aus politisch-ideologischen Gründen mit erneuerbaren Energien voranpreschen. Der Öl- und Gassektor leide jetzt schon an Investitionsmangel, 2,5 Billionen US-Dollar seien abgezogen worden.
Russland werde immer ein Schlüsselspieler auf dem globalen Energiemarkt bleiben, so Putin. Die Kapazitäten des russischen Energieerzeugungssektors würden derzeit modernisiert.