Mehr als 50.000 Soldaten Russland bereitet Manöver vor
Russland startet am Donnerstag das Manöver "Wostok 2022". Mehr als 50.000 Soldaten werden dabei sein. Zu der gemeinsamen Übung entsenden auch China und weitere Staaten Truppen, die inzwischen in Russland eingetroffen sind.
Inmitten der Spannungen mit dem Westen wird Russland an seiner Ostflanke von Donnerstag an ein mehrtägiges Militärmanöver abhalten. Zahlreiche Soldaten aus China und anderen Ländern, die an dem Manöver teilnehmen, sind inzwischen eingetroffen. Insgesamt seien mehr als 50.000 Soldaten an der Übung "Wostok 2022" ("Osten 2022") beteiligt, erklärte Russlands Verteidigungsministerium. 5000 Waffen und militärische Ausrüstung sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegs- und Unterstützungsschiffe sollen zum Einsatz kommen.
Das Manöver soll auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie im Japanischen Meer (Ostmeer) stattfinden. Nach Angaben der russischen Armee nehmen an der Übung Soldaten aus mehreren Ländern teil, die an Russland angrenzen oder mit ihm verbündet sind. Demnach beteiligen sich China, Indien, Belarus und Syrien.
"Verteidigungs- und Angriffsaktionen"
Zwar schwieg sich das Verteidigungsministerium über die genaue Zahl der Soldaten aus den einzelnen Ländern aus, doch die ausländischen Militärkontingente seien auf einem Übungsgelände im Osten Russlands eingetroffen. Diese hätten damit begonnen, "sich vorzubereiten und ihre Ausrüstung und Waffen in Empfang zu nehmen".
Die Manöver unter dem Kommando des russischen Generalstabs würden "Verteidigungs- und Angriffsaktionen" zu Land, in der Luft, aber auch im Japanischen Meer (Ostmeer) und im Ochotskischen Meer im Nordwestpazifik umfassen, betonte das Ministerium weiter. Im Japanischen Meer (Ostmeer) würden russische und chinesische Schiffe unter anderem die "Verteidigung von Seeverbindungen" und die "Unterstützung von Landstreitkräften" in den Küstengebieten trainieren, fügte das Ministerium hinzu.
Kreml: Westen setzt Konfrontation fort
Das US-Außenministerium erklärte, dass die zunehmende Annäherung zwischen China und Russland zwar die globale Sicherheit untergrabe, die Regierung in Washington aber nichts in die Übungen hineininterpretiere. Dennoch dürften die USA und die anderen NATO-Staaten das Manöver genau beobachten.
Der Generalsekretär der Allianz, Jens Stoltenberg, hatte am Wochenende der "Welt am Sonntag" gesagt, dass die NATO "ihre Präsenz in der Arktis erhöhen" müsse. Moskau sei dabei, Stützpunkte aus Sowjetzeiten wieder zu öffnen und dort neue hochmoderne Waffen wie Hyperschallraketen zu stationieren.
Der Kreml antwortete auf diese Ankündigung gereizt. "Wir nehmen das negativ wahr", sagte Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Mit der Ankündigung setze der Westen die Politik der Konfrontation gegen Russland fort. "Russland wird seine Interessen in angemessener Weise wahren."