Lambrecht in Bratislava Slowakei soll weitere Flugabwehr erhalten
In der Slowakei soll das deutsche Flugabwehrsystem MANTIS eingesetzt werden. Das gab Verteidigungsministerin Lambrecht bei ihrem Besuch in Bratislava bekannt. Es soll auch ein Werk schützen, in dem deutsche Waffen für die Ukraine repariert werden.
Deutschland will die Slowakei mit weiteren Systemen zur Flugabwehr unterstützen. Das deutsche Abwehrsystem für den Nahbereich, MANTIS, soll in der Ostslowakei eingesetzt werden, die direkt an die Ukraine grenzt, wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei ihrem Besuch in der Slowakei bekannt gab. Details nannte die SPD-Politikerin noch nicht, in den laufenden Verhandlungen gehe es aber nur noch um technische Fragen, die binnen Wochen oder wenigen Monaten gelöst würden.
Bei MANTIS handelt es sich um Flugabwehrgeschütze, die gegen anfliegende Flugzeuge und Helikopter, aber auch Raketen, Artilleriegranaten und Drohnen eingesetzt werden können. Mit dem Standort in der Ostslowakei soll auch das Instandsetzungszentrum geschützt werden, in dem aus Deutschland gelieferte schwere Waffen repariert werden, die beim Einsatz in der Ukraine beschädigt wurden.
Erster "Leopard 2" übergeben
Bei ihrem Besuch übergab Lambrecht zudem symbolisch den ersten "Leopard 2"-Panzer an die Slowakei. Insgesamt 15 dieser Panzer sollen in einem Ringtausch bis Ende 2023 an das Land geliefert werden, das zuvor 30 Schützenpanzer sowjetischer Bauart an die Ukraine gegeben hatte.
Besuch bei deutschen Soldaten
Für Montagabend plant Lambrecht einen Besuch bei deutschen Soldaten, die seit dem russischen Überfall auf die Ukraine in zwei Missionen in der Slowakei eingesetzt sind. Mehrere Patriot-Flugabwehreinheiten sind dort stationiert, um den slowakischen Luftraum zu sichern, nachdem das Land eigene Flugabwehrsysteme sowjetischer Bauart an die Ukraine abgegeben hatte. Zusätzlich bilden Bundeswehrsoldaten zusammen mit Soldaten aus anderen NATO-Ländern eine multinationale "Battlegroup", um die NATO-Ostflanke zu schützen.
"Puma"-Probleme überschatten Lambrechts Besuch
Überschattet wird der Besuch der Ministerin von der Krise um den modernen deutschen Schützenpanzer "Puma". Am Wochenende war bekannt geworden, dass bei einer Übung alle 18 eingesetzten "Puma"-Panzer kaputt gegangen waren. Sie sollten schon ab Januar im Rahmen der schnellen NATO-Eingreiftruppe VJTF eingesetzt werden.
"Die NATO, unsere Alliierten, können sich zu 100 Prozent auf die Zusagen aus Deutschland verlassen", sagte Lambrecht in Bratislava. Dies gelte auch für die VJTF. Die defekten "Pumas" für den NATO-Einsatz sollen nun durch Vorgängermodelle vom Typ Marder ersetzt werden.