Mitglieder der Rettungsdienste stehen vor einem Altersheim in Villafranca de Ebro.

Bei Saragossa in Spanien Zehn Menschen sterben bei Brand in Seniorenheim

Stand: 15.11.2024 14:09 Uhr

Mindestens zehn Menschen sind bei einem Brand in einem Seniorenheim nahe der Stadt Saragossa im Nordosten Spaniens ums Leben gekommen. Zwei Personen schweben in Lebensgefahr. Die Region Aragon rief für morgen einen Trauertag aus.

Bei einem Brand in einem Seniorenwohnheim in Spanien sind in der Nacht mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Mehrere weitere seien verletzt worden, als in dem Heim in Villafranca de Ebro außerhalb der spanischen Stadt Saragossa ein Feuer ausgebrochen sei, teilten die örtlichen Behörden mit. Demnach sind zwei Menschen in kritischem Zustand.

Ärzte und Psychologen im Einsatz

Lokalmedien zufolge lebten 82 Menschen in dem Heim, das auf die Behandlung von Demenz und psychischen Krankheiten spezialisiert ist. Am frühen Morgen habe jemand Alarm geschlagen. Nach Angaben der Behörden befanden sich zwei Mitarbeiter zum Zeitpunkt des Unglücks in der Einrichtung.

Die Feuerwehr konnte die Flammen demnach später löschen. Auch Polizei, Ärzte und Psychologen waren im Einsatz. Laut den Behörden wurden die Heimbewohnerinnen und -bewohner nach dem Feuer in andere Einrichtungen gebracht.

Viele Opfer starben wohl an Rauchvergiftung

Die Bürgermeisterin von Villafranca de Ebro, Volga Ramírez, sagte vor dem Seniorenwohnheim, dass die starke Rauchentwicklung vermutlich die Todesfälle verursacht habe. "Das war wegen der Rauchvergiftung, nicht weil sie verbrannt sind", erklärte sie vor Reportern. Viele Heimbewohner hätten "Mobilitätsprobleme", die eine schnelle Evakuierung erschwert hätten, sagte Ramírez weiter.

Die Brandursache war zunächst unklar. Ersten Informationen zufolge könne eine Matratze im Zimmer eines Bewohners Feuer gefangen haben, sagte Bürgermeisterin Ramírez dem Radiosender Cadena Ser. Das Feuer habe vor allem in einem Raum gewütet. Von dort aus habe dieser sich jedoch ausbreiten können.

Regierungschef Sanchez kondoliert

Jorge Azcón, der Regierungschef der nordostspanischen Region Aragon, zu der Villafranca de Ebro gehört, bestätigte die Todesfälle. Alle für heute geplanten Veranstaltungen der Verwaltung in der Region würden abgesagt, schrieb er auf der Online-Plattform X. Er rief für morgen einen Trauertag aus.

Auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez kondolierte "den Familien und den Kollegen der verunglückten Menschen und der ganzen Bevölkerung der Region Aragón" und wünschte den Schwerverletzten "schnellstmögliche Genesung".

Ähnliche Vorfälle in den Vorjahren

In den vergangenen Jahren hatte es mehrere tragische Brände in spanischen Seniorenheimen gegeben. Im Januar 2022 waren sechs Menschen in einer Pflegeeinrichtung in Moncada nahe Valencia gestorben, im Februar dieses Jahres drei Menschen bei einem Brand in einem Seniorenheim in Madrid.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 15. November 2024 um 14:34 Uhr.