Waldbrand in Spanien 700 Menschen in Sicherheit gebracht
In der spanischen Region Extremadura ist ein großer Waldbrand außer Kontrolle geraten. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Etwa 7500 Hektar Wald wurden bisher vernichtet. Die Regionalregierung geht von Brandstiftung aus.
Wegen eines Waldbrandes in der westspanischen Region Extremadura sind Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht worden. Das Feuer sei am Mittwoch in der Nähe der Gemeinde Pinofranqueado ausgebrochen, teilte die spanische Sicherheitsbehörde DSN mit. In der Nacht habe es sich dann so rasch ausgebreitet, dass etwa 700 Einwohner der umliegenden Orte evakuiert werden mussten. Die Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht. Die Lage sei weiter ernst.
Starke Winde erschweren die Löscharbeiten
Zur Unterstützung der Feuerwehr wurden demnach 165 Soldaten der auf Naturkatastrophen spezialisierten Armee-Einheit (UME) zu dem Großbrand entsandt. Das Feuer sei am Mittwoch 220 Kilometer westlich von der Hauptstadt Madrid ausgebrochen und habe bereits etwa 7500 Hektar Wald vernichtet, hieß es.
Acht Löschflugzeuge, sechs Hubschrauber und mehrere Hundert Brandbekämpfer seien im Einsatz, wie die Polizei weiter mitteilte. Mit schwerem Gerät wurden Schneisen in die Vegetation geschlagen, um das Feuer so zu stoppen.
"Starke Windböen" erschwerten die Löscharbeiten, sagte Kommandeur David Barona dem Fernsehsender TVE. Die Böen dürften laut DSN weiter anhalten. Die Regionalregierung geht inzwischen von Brandstiftung aus. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez erklärte auf Twitter, er verfolge "sehr genau die Entwicklung des Feuers".
Schon 320 Brände in diesem Jahr
Eine langanhaltende Dürre und steigende Temperaturen haben die Waldbrandgefahr stark erhöht. Nach Schätzungen des Europäischen Waldbrandinformationssystems EFFIS wurden seit Jahresbeginn in Spanien bis Mai schon fast 63.000 Hektar Wald- und Buschland bei insgesamt 320 Bränden vernichtet.
Die eigentliche Waldbrandsaison steht in den Monaten Juli bis September noch bevor. Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel Hitzeperioden wahrscheinlicher macht. Zudem haben im Mittelmeerraum die Schwere und Wahrscheinlichkeit von Dürren mit hoher Gewissheit zugenommen.
Im vergangenen Jahr hatten die Zerstörungen durch Waldbrände in der gesamten EU einen neuen Höchststand erreicht, doch Spanien war nach Angaben des Europäischen Waldbrandinformationssystems (Effis) davon am stärksten betroffen: Demnach wurden allein in Spanien fast 500 Feuer gezählt, die mehr als 300.000 Hektar Land verwüsteten.