Olaf Scholz bei einem Telefonat mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump

Am Rande des EU-Gipfels Telefonat zwischen Scholz und Trump

Stand: 20.12.2024 00:37 Uhr

Der Krieg in der Ukraine ist Thema des EU-Gipfels - und auch eines Telefonats zwischen Bundeskanzler Scholz und dem künftigen US-Präsidenten Trump. Scholz betonte die Einigkeit der beiden und hofft auf ein baldiges persönliches Treffen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Rande des EU-Gipfels mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump telefoniert und mit ihm vor allem über den Ukraine-Krieg gesprochen.

Die beiden seien sich einig gewesen, "dass der russische Krieg gegen die Ukraine schon viel zu lange andauert und es darauf ankommt, so bald wie möglich auf den Weg zu einem fairen, gerechten und nachhaltigen Frieden zu gelangen", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit anschließend mit. Der Kanzler habe bekräftigt, die Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland so lange wie nötig fortsetzen zu wollen.

Es war das zweite Gespräch des Kanzlers mit Trump seit dessen Wahlsieg am 5. November. Am 20. Januar soll Trump in Washington vereidigt werden. Dass Scholz bereits vor dem Amtsantritt schon zum zweiten Mal mit dem künftigen Präsidenten telefoniert, ist nicht unbedingt üblich.

Scholz plant Besuch bei Trump

Scholz will Trump nach seiner Vereidigung möglichst bald in Washington besuchen. Er zeigte sich zudem mehrfach zuversichtlich, dass die USA und Europa in der Ukraine-Politik eine gemeinsame Linie finden werden. "Das ist etwas, was im Gang ist", sagte der Bundeskanzler nach dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel.

Nach dem Telefonat zeigte sich Scholz zuversichtlich, dass Europa und die USA ihre Unterstützung für die Ukraine gemeinsam fortsetzen werden. "Aber natürlich mit einer klaren Perspektive, dass es einen fairen Frieden für die Ukraine gibt, die ihre Souveränität verteidigen kann, und dass das Töten endet", fügte Scholz auf einer Pressekonferenz nach dem EU-Gipfel hinzu. Es brauche auch mit einem Präsidenten Trump eine koordinierte Ukraine-Politik mit den USA. Nach seinem Eindruck sei das auch gut möglich, erklärte Scholz.

Staatschefs beim EU-Gipfel

Am EU-Gipfel nahm am Donnerstag auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teil. Bereits am Mittwochabend hatten sich Scholz sowie Staats- und Regierungschefs und Außenminister sechs anderer NATO-Staaten mit Selenskyj und NATO-Generalsekretär Mark Rutte zu einem vertraulichen Gespräch getroffen. Scholz hatte die Verbündeten anschließend erneut aufgerufen, ihre Hilfe für die Ukraine unvermindert fortzusetzen.