Gruppe von Schwellenländern Türkei beantragt Aufnahme in die BRICS-Gruppe
Die Türkei will in die BRICS-Staatengruppe aufgenommen werden. Es wäre das erste NATO-Land in der von Russland und China dominierten Vereinigung für aufstrebende Schwellenländer.
Als erstes NATO-Land hat die Türkei die Aufnahme in die BRICS-Gruppe aufstrebender Volkswirtschaften beantragt. "Unsere Anfrage in dieser Angelegenheit ist klar, der Prozess ist im Gange", sagte der Sprecher der Regierungspartei AKP, Ömer Celik, als Reaktion auf entsprechende Berichte in Ankara. Die BRICS-Staaten hätten dazu aber noch keine Bewertung abgegeben.
"Unser Präsident hat deutlich gemacht, dass die Türkei an allen wichtigen Plattformen, einschließlich der BRICS, teilnehmen möchte", so Celik. Sobald es konkrete Entwicklungen bezüglich einer Mitgliedschaft gebe, "werden wir diese mit Ihnen teilen", betonte er.
Im Juli hatte Erdogan erklärt, die Türkei sehe die BRICS nicht als "Alternative zu anderen Strukturen." Die Türkei ist nach wie vor offiziell EU-Beitrittskandidat.
Allianz als Gegengewicht zum Westen
Die von Russland und China dominierte Gruppe großer Schwellenländer trifft sich Ende Oktober in Kasan. Zu der Allianz gehören auch Brasilien, Indien und Südafrika. Seit Januar sind außerdem Ägypten, Äthiopien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Iran Mitglieder. Die Türkei wäre das erste NATO-Land, das der Vereinigung beitritt.
Ziel der Allianz ist es, ein Gegengewicht zur geopolitischen und wirtschaftlichen Dominanz des Westens zu bilden. Auch ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als globale Leitwährung möchten die BRICS-Länder reduzieren. Die BRICS-Länder machen nach eigenen Angaben bisher 42 Prozent der Weltbevölkerung, 30 Prozent der globalen Landfläche und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung aus.