Krieg gegen die Ukraine Türkischer Frachter aus Mariupol ausgelaufen
Ein türkisches Schiff hat den Hafen von Mariupol verlassen. Laut Türkei ist es "das erste ausländische Schiff, das den ukrainischen Hafen Mariupol" verlassen habe, seitdem dieser unter russischer Kontrolle ist.
Gespräche über Getreideexporte aus dem russisch-ukrainischen Kriegsgebiet haben zu ersten Erfolgen geführt. Nach übereinstimmenden Berichten aus Russland und der Türkei hat der türkische Frachter "Asow Concord" den Hafen von Mariupol verlassen. Es handele sich um "das erste ausländische Schiff, das den ukrainischen Hafen Mariupol" verlassen habe, seitdem dieser im Mai von den russischen Truppen unter ihre Kontrolle gebracht worden war, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. Der Frachter hatte zuvor tagelang auf die Ausreise gewartet.
Unterschiedliche Angaben zum Zeitpunkt der Ausreise
Unklar ist der genaue Zeitpunkt. Nach russischen Angaben ist das Schiff schon gestern Abend ausgelaufen. Die Nachrichtenagentur AFP schreibt unter Berufung auf das türkische Verteidigungsministerium, es sei heute ausgelaufen. Der Hafen von Mariupol ist nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wieder voll funktionsfähig.
Vorausgegangen sind Verhandlungen türkischer und russischer Militärdelegationen seit gestern in Moskau. Sie wollen klären, wie Schiffe sicher aus ukrainischen Häfen auslaufen können. Die Häfen sind vermint. Es geht vor allem um Frachtschiffe mit Getreide. Seit Wochen gibt es internationale Bemühungen, die Ausfahrt der Schiffe zu ermöglichen. Ob der türkische Frachter Getreide geladen hat, wurde vom türkischen Ministerium nicht ausdrücklich erwähnt.
Weitere Gespräche sollen folgen
Nach türkischen Medienberichten sollen weitere Gespräche in den kommenden Wochen in Istanbul stattfinden. Dabei sollen Unterhändler aus Russland, der Ukraine, von der UNO und aus der Türkei eine Lösung für die stockenden Getreideexporte aus der Ukraine finden.
In den ukrainischen Häfen, die unter russischer Kontrolle sind oder von russischen Truppen blockiert werden, stecken Millionen Tonnen Weizen fest. International wird befürchtet, dass die Blockade der Getreideexporte eine weltweite Hungerkrise auslösen könnte. Eine Ausfuhr ist auch aufgrund der Seeminen in den Gewässern gefährlich. Die Türkei pflegt traditionell gute Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland und bemüht sich seit Kriegsbeginn um eine Vermittlung zwischen den Konfliktparteien.