Schwere Unwetter Überschwemmungen in Italien
Nach Unwettern ist es in einigen Regionen Italiens zu Überschwemmungen gekommen. Etwa 900 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Auch in Teilen Kroatiens traten Flüsse nach schweren Regenfällen über die Ufer.
In den italienischen Regionen Emilia-Romagna und den Marken ist es nach heftigen Regenfällen teils zu Überschwemmungen gekommen. In einigen Gegenden an der Adriaküste mussten Menschen evakuiert werden, da Flüsse oder Bäche wegen des starken Regens über die Ufer traten oder zumindest drohten, überzutreten. Insgesamt wurden etwa 900 Menschen in Sicherheits gebracht, meldete die Nachrichtenagentur Ansa.
In der Stadt Senigallia in der Nähe von Ancona musste die Notaufnahme des Krankenhauses wegen Überschwemmung geräumt werden. Die italienische Feuerwehr berichtete zudem von umgestürzten Bäumen, Erdrutschen sowie Rettungen von Autofahrern in Not. Bis zum Nachmittag rückten die Einsatzkräfte zu mehr als 120 Einsätzen aus, hieß es. Überschwemmungen gebe es vor allem im Bereich des Fluss Savio - dort Menschen harrten auf Dächern aus. Sie wurden per Helikopter gerettet.
Auch die Bahnstrecken zwischen einigen Städten in der Gegend mussten gesperrt werden. In manchen Städten wurden zudem sicherheitshalber die Schulen geschlossen.
Wegen des starken Windes und der Gefahr vor hohen Wellen haben Gemeinden an der Adria ein Zugangsverbot zu ihren Stränden erlassen. Betroffen wra auch die Provinz Pesaro Urbino in den Marken. Dort wurden umgestürzte Bäume und Schlammlawinen gemeldet, wie die Feuerwehr mitteilte.
Fahrerlager der Formel 1 geräumt
Die heftigen Unwetter bremsten zudem die Vorbereitungen für das Formel-1-Rennen in Imola. Aus Sicherheitsgründen ordnete der italienische Katastrophenschutz die Räumung des Fahrerlagers auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari an. Der nahe gelegene Fluss Santerno drohe wegen der starken Regenfälle über die Ufer zu treten, berichteten Medien.
Das mit Aufbauarbeiten in der Boxengasse und im Fahrerlager beschäftigte Personal der Formel-1-Teams habe daher am Nachmittag die Strecke verlassen müssen. Noch habe es aber keine Überschwemmungen auf dem Streckengelände gegeben. Der Große Preis der Emilia-Romagna, für den am Freitag die Trainingseinheiten beginnen, sei aktuell nicht gefährdet, hieß es.
Höchste Warnstufe bereits am Montag
Der Zivilschutz hatte bereits am Montag eine Warnung der höchsten Stufe vor Überschwemmungen und Erdrutschen für die Region Emilia-Romagna herausgegeben. Die Bewohner einiger Provinzen wurden aufgefordert, unnötige Reisen zu vermeiden und wenn möglich von zuhause zu arbeiten.
In der Region in Norditalien hatte es bereits Anfang Mai heftige Niederschläge gegeben, Flüsse waren über die Ufer getreten. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Meteorologen sagen voraus, dass die heftigen Regenfälle in Italien noch mehrere Tage lang andauern werden.
Überschwemmungen auch in Kroatien
Auch in Teilen Kroatiens haben Überschwemmungen nach tagelangen Regenfällen Schäden angerichtet. In den Straßen der Ortschaft Hrvatska Kostajnica, 90 Kilometer südlich von Zagreb, stand das Wasser kniehoch, berichtete das Nachrichtenportal "jutarnji.hr".
Infolge der Regenfälle der vergangenen Tage war die Una, ein Nebenfluss der Save, über die Ufer getreten. Zivilschutz und Freiwillige errichteten Dämme aus Sandsäcken. Die Behörden in der 2700-Einwohner-Gemeinde riefen den Notstand aus.
Weitere Überschwemmungen gab es in der Kleinstadt Obrovac nahe Zadar im dalmatinischen Hinterland. Dort war bereits am Montag die Altstadt überschwemmt worden, nachdem der Fluss Zrmanja über die Ufer getreten war. Am Dienstag sank dort der Pegelstand wieder, hieß es in Medienberichten. In den nächsten Tagen sind auch dort weiteren Regenfällen vorhergesagt.