Eine Angestellte in einem Krankenhaus schaut auf ein Handy.

Angriff Russlands Ukraine meldet mehr als 2000 tote Zivilisten

Stand: 02.03.2022 16:19 Uhr

Durch den Angriff Russlands sind laut ukrainischem Rettungsdienst bislang mehr als 2000 Zivilisten getötet worden. Russland treibt die militärische Offensive voran. Am Abend könnte es zu neuen Gesprächen zwischen beiden Ländern kommen.

Bei der russischen Invasion in der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Rettungsdienstes bislang mehr als 2000 Zivilisten getötet worden. Hunderte Gebäude seien zerstört worden, darunter Krankenhäuser, Kindergärten und Wohngebäude, heißt es in einer Erklärung. "Jede Stunde verlieren Kinder, Frauen und Verteidigungskräfte ihr Leben."

Der Bürgermeister der Hafenstadt Mariupol, Wadym Boitschenko, sagte, seine Stadt leide während ununterbrochener Angriffe russischer Streitkräfte unter zahlreichen Opfern und einem Wasserausfall. "Die feindlichen Besatzungstruppen der Russischen Föderation haben alles getan, um den Ausgang der Zivilbevölkerung aus der Stadt mit einer halben Million Einwohner zu blockieren", sagt er in einer Live-Sendung im ukrainischen Fernsehen. Eine genaue Opferzahl nannte er nicht.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland meldet Einnahme von AKW

Zuvor hatten russische Einheiten nach Angaben aus Moskau das Gebiet um das größte Atomkraftwerk in der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Dies hätten russische Diplomaten der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien mitgeteilt, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi.

In der Ukraine sind 15 Kernreaktoren in vier Kraftwerken in Betrieb. Grossi hat deshalb bereits vor der Gefahr eines schweren Atomunfalls im Zuge der Kampfhandlungen gewarnt. Heute tagt der Gouverneursrat der IAEA, um die Lage zu besprechen. Laut dem Brief der russischen Botschaft an die IAEA sorgen die Mitarbeiter im nun eingenommenen AKW Saporischschja weiterhin für den sicheren Betrieb. Die Strahlenwerte seien normal.

Siebter Tag im Krieg gegen die Ukraine: Russische Truppen setzen Angriffe fort

Sabine Krebs, WDR, tagesschau 17:00 Uhr

Moskau: Cherson unter russischer Kontrolle

Auch aus dem südukrainischen Cherson meldete Moskau einen Erfolg: Dort habe das russische Militär die volle Kontrolle über die seit Tagen umkämpfte Großstadt erlangt. "Russische Einheiten der Streitkräfte haben das Zentrum der Region Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

Von ukrainischer Seite hieß es lediglich, die Stadt sei umzingelt und russische Soldaten hätten den Hafen und den Bahnhof übernommen. Es habe zahlreiche Tote und Verletzte unter ukrainischen Soldaten und Zivilisten gegeben.

Es wäre die erste ukrainische Gebietshauptstadt, die russische Truppen unter ihre Kontrolle bringen.

Demian von Osten, ARD Moskau, zu den geplanten Demonstrationen in Moskau und zur zweiten Gesprächsrunde im Ukraine-Krieg

tagesschau 17:00 Uhr

Fortsetzung der Gespräche am Abend?

Die Ukraine hat der Nachrichtenagentur Unian zufolge neuen Verhandlungen mit Russland am Abend zugestimmt. Unian bezog sich dabei auf Informationen des ukrainischen Delegationsleiters David Arachamija. Uhrzeit und Ort für die Gespräche wurden nicht genannt. Zuvor hatte der Kreml bestätigt, dass die russische Seite für weitere Gespräche noch am Abend bereit ist. Die ersten Gespräche am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht.

Palina Milling, Palina Milling, WDR, 02.03.2022 08:09 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 02. März 2022 um 14:00 Uhr.