Explosion auf Krim-Brücke Drei Tote und heftige Schäden
Bei der Explosion auf der Krim-Brücke sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen und große Schäden entstanden. Ein Teil der Fahrbahn ist inzwischen aber wieder eingeschränkt für den Verkehr freigegeben.
Mindestens drei Tote seien durch die Explosion auf der Krim-Brücke zu beklagen, teilte die Sprecherin des russischen Ermittlungskomitees, Svetlana Petrenko, mit. Vermutlich handelt es sich dabei um die Insassen eines Autos, das sich neben dem Lastwagen, der explodiert sein soll, befunden hat.
Die Leichen von zwei Toten, einem Mann und einer Frau, konnten aus dem Meer geborgen werden. Ob es sich bei dem dritten Toten um den Fahrer des LKW handelt, blieb bislang offen.
Die Ermittler gehen weiter davon aus, dass durch die Explosion des Lasters ein entgegenkommender Güterzug, der unter anderem Treibstoff transportierte, in Brand geriet.
Spekulationen über zweiten Sprengsatz
Die Eisenbahntrasse liegt an dieser Stelle der Brücke allerdings deutlich höher, als die für den Autoverkehr. Zwischen ihr und der ins Meer gestürzten Fahrbahn liegen - wie Bilder vom Unglücksort zeigen - zwei intakte Fahrspuren. In den sozialen Medien wird deshalb auch über einen zweiten Sprengsatz oder den Einsatz von Drohnen spekuliert.
Der Leiter der annektierten Krim, Sergej Aksjonow, warnte wohl auch mit Blick auf die langen Schlangen, die sich am Vormittag an Tankstellen auf der Krim gebildet hatten, vor Panikmache. Die Lage sei unter Kontrolle.
Man habe selbst für den Notfall genügend Reserven: "Erstens: Es gibt Treibstoff für mehr als einen Monat. In fast allen Bereichen gibt es Lebensmittelvorräte für mehr als zwei Monate", so Aksjonow. Zudem arbeite man mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Brücke, die als Prestigeobjekt des Kreml gilt.
Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert.
Am Abend sollen wieder Züge fahren
Bereits am Nachmittag wurde ein Fahrbahnteil wieder eingeschränkt für den Verkehr freigegeben. Am Abend sollen auch wieder Züge über die Brücke rollen.
Während auf der einen Seite Schadensbegrenzung betrieben wird, verschärft sich der Ton zwischen Moskau und Kiew, wo die Bilder der brennenden Brücke zum Teil regelrecht gefeiert wurden.
In Moskau mehren sich nun auch auf der politischen Ebene die Stimmen, die ein härteres Vorgehen in der Ukraine fordern.
Unterdessen wurde bekannt, dass der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu einen neuen Kommandeur eingesetzt hat. Er soll für alle Truppenteile, die in der Ukraine im Einsatz sind, zuständig sein.
Schoigu kommt damit nach Meinung von Kommentatoren seinen Kritikern entgegen, die angesichts der militärischen Lage eine Neuaufstellung der Truppen in der Ukraine gefordert hatten.