Deutschland im UNICEF-Ranking Sechster bei der Familienfreundlichkeit
In der UNICEF-Studie zur familienfreundlichen Politik landet Deutschland auf Rang sechs. Bewertungsfaktoren waren unter anderem Mutter- und Vaterschaftsurlaub sowie die Nutzung von Betreuungsangeboten.
Deutschland belegt in der UNICEF-Studie den sechsten Platz. Auf dem Siegertreppchen finden sich Schweden, Norwegen und Island. Auf rund 20 Seiten hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Faktoren wie bezahlten Mutter- und Vaterschaftsurlaub gelistet und wie hoch der Anteil derjenigen Kinder ist, die Betreuungsangebote nutzen.
Stärkere Bindung zwischen Eltern und Kindern
Familienfreundliche Politik, so UNICEF, bedeute für Kinder einen "besseren Start ins Leben," und für die Eltern, dass sie Arbeit und Familie besser miteinander vereinbaren könnten. Die frühen Lebensjahre seien entscheidend für die Entwicklung des Gehirns, so UNICEF-Chefin Henrietta Fore. Deshalb sei es wichtig, dass Regierungen alles täten, um Familien in dieser Zeit zu unterstützen.
Gleiches gelte für die Privatwirtschaft. Familienfreundliche Maßnahmen stärkten die Bindung zwischen Eltern und Kindern. Die sei für die Entwicklung von Familien und Gesellschaften und den sozialen Zusammenhalt von entscheidender Bedeutung.
Schlusslicht USA
Die Organisation spricht sich für eine bezahlte Elternzeit von mindestens sechs Monaten aus. Allerdings werde überhaupt nur in der Hälfte der untersuchten europäischen und der OECD-Länder diese Messlatte erreicht - und das sind immerhin die 41 reichsten Nationen. Außerdem fordert sie einen umfassenden Zugang zu "hochwertiger, bezahlbarer Kinderbetreuung" von der Geburt bis zur Einschulung.
Das Schlusslicht der Studie sind die USA - das einzige Land innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wie UNICEF hervorhebt, das landesweit keinerlei gesetzlich verbindliche bezahlte Elternzeit anbiete. Die Wissenschaftler beziehen sich in ihrer Untersuchung auf Zahlen von 2016.