Cox's Bazar in Bangladesch Tausende nach Feuer in Rohingya-Camp obdachlos
In einem Flüchtlingslager in Cox's Bazar in Bangladesch hat ein Großbrand mindestens 10.000 Menschen obdachlos gemacht. 2000 provisorische Unterkünfte brannten nieder, auch Krankenstationen und Bildungseinrichtungen wurden zerstört.
Bei einem Brand in einem überfüllten Rohingya-Flüchtlingslager im Südosten von Bangladesch sind mindestens 2000 provisorische Unterkünfte niedergebrannt. Bei dem Feuer im Bezirk Cox's Bazar seien knapp 10.000 Menschen obdachlos geworden, sagte Mohammad Shamsuddoza, ein hochrangiger Vertreter der örtlichen Flüchtlingskommission, der Nachrichtenagentur dpa. Die Feuerwehr habe mehrere Stunden gebraucht, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.
UN sprechen von 12.000 Obdachlosen
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR nannte auf Twitter eine Zahl von rund 12.000 Obdachlosen und teilte mit, es unterstütze die Opfer des Feuers mit seinen Partnern vor Ort. Bei dem Brand seien auch Krankenstationen und Bildungseinrichtungen zerstört worden. Nach Angaben der Polizei war die Brandursache zunächst noch unklar. Es habe bisher keine Berichte über Tote oder Verletzte gegeben.
Mehr als eine Million muslimische Rohingya sind über Jahrzehnte von Myanmar nach Bangladesch geflohen, 740.000 allein im Jahr 2017 vor massiver Gewalt des myanmarischen Militärs.
Die USA erkannten vor einem Jahr die Verfolgung der Rohingya als Völkermord an. UN-Vertreter hatten die Gewalt gegen die Minderheit bereits vor Jahren als Genozid bezeichnet. In Den Haag läuft ein Völkermordprozess gegen Myanmar. Seit der Machtübernahme des myanmarischen Militärs hat sich die Lage der Rohingya weiter verschlechtert.
Im Januar stellten Menschenrechtler gemeinsam mit Überlebenden in Deutschland Strafanzeige gegen Myanmars Militärs. Sie wollen erreichen, dass Armeeangehörige des südostasiatischen Landes für Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Verantwortung gezogen werden.