Fidschi-Inseln Mehrere Tote nach Zyklon "Yasa"
Ganze Dörfer sind zerstört, Inseln von der Außenwelt abgeschnitten, Ernten vernichtet: Über Fidschi ist ein schwerer Tropensturm hinweggezogen. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben.
Der neuseeländische Wetterdienst hat "Yasa" als einen der stärksten Zyklone bezeichnet, die jemals im Südpazifik beobachtet wurden: In den vergangenen Tagen fegte der Wirbelsturm über die Fidschi-Inseln. Er erreichte Böen von bis zu 345 Kilometern pro Stunde.
Mindestens vier Menschen starben, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Nach dem Tod eines Mannes und eines Säuglings gestern seien zwei weitere Leichen entdeckt worden. Das gesamte Ausmaß der Zerstörungen werde erst in einigen Tagen sichtbar sein. Es sei mit Schäden in Höhe von "hunderten Millionen Dollar" zu rechnen.
24.000 Menschen in Notunterkünften
Der Fokus liege nun auf dem Wiederaufbau der Infrastruktur und der Reparatur der Kommunikationsnetze in den besonders schwer betroffenen Regionen, sagte die Leiterin der Katastrophenschutzbehörde, Vasiti Soko. Da die östlich gelegenen Lau-Inseln von der Außenwelt abgeschnitten seien, könne der dort entstandene Schaden noch nicht abgeschätzt werden.
Etwa zwei Drittel der 24.000 Menschen, die landesweit vor dem Unwetter in Notunterkünfte geflohen waren, konnten demnach noch nicht wieder nach Hause zurückkehren.
Ohne Dach und unter Wasser - ein von "Yasa" zerstörtes Haus.
Bilder wie aus in einem Kriegsgebiet
Mehrere Dörfer seien komplett zerstört worden, sagte der Einsatzleiter des Roten Kreuzes, Maciu Nokelvu. Die örtliche Leiterin der Hilfsorganisation "Save the Children" sagte, Luftaufnahmen der Insel Kia erinnerten an Bilder aus einem "Kriegsgebiet".
Rettungskräfte waren im Einsatz, um die am schwersten betroffenen Ortschaften zu erreichen. 10.000 Essenspakete wurden zur Verteilung am Sonntag vorbereitet. Australien und Neuseeland sagten schnelle Katastrophenhilfe zu.
Der Wirbelsturm hatte Sturzfluten und Erdrutsche ausgelöst, als er am späten Donnerstagabend in dem pazifischen Inselstaat auf Land traf. "Yasa" war bereits der vierte Zyklon der höchsten Sturmstärke innerhalb von vier Jahren, der die Fidschi-Inseln erreichte.
"Die Welt wird wärmer, die Stürme stärker"
Fidschis Regierungschef Frank Bainimarama machte die weltweite Erwärmung für das vermehrte Auftreten von schweren Stürmen verantwortlich. Diese seien früher deutlich seltener gewesen, sagte der langjährige Klimaaktivist. "Da die Welt wärmer wird, werden diese Stürme stärker", sagte Bainimarama und fügte hinzu: "Jeder von uns muss diese klimabedingten Katastrophen todernst nehmen."