Flüchtlinge in der EU So viele illegale Einreisen wie noch nie
1,28 Millionen Menschen sind in den vergangenen elf Monaten laut einem Medienbericht illegal in die EU eingereist - so viele wie nie zuvor. Die EU-Kommission spricht von einem "Allzeithoch" und kritisiert die Sicherung der EU-Außengrenzen als "völlig unzureichend".
In diesem Jahr sind mehr Menschen illegal in die EU eingereist als jemals zuvor in der Geschichte der Europäischen Union, berichtet die Zeitung "Die Welt". Zwischen Januar und November 2015 seien 1,28 Millionen illegale Grenzübertritte festgestellt worden. Das Blatt berief sich auf eine Mitteilung der EU-Kommission zum "Europäischen Grenz- und Küstenschutz und zu einem wirksameren Management der Außengrenzen". Nach Angaben der Kommission handelt es sich um "ein Allzeithoch in der EU". In den Jahren zwischen 2009 und 2014 seien insgesamt 813.000 derartige Einreisen festgestellt worden.
"Unzureichend" für wirksame Grenzsicherung
Die EU-Kommission übt dem Bericht zufolge scharfe Kritik an der Sicherung der EU-Außengrenzen, die sich "als völlig unzureichend" erwiesen habe, "um eine wirksame und integrierte Grenzsicherung zu garantieren". Die EU-Kommission stellt in diesem Zusammenhang fest: "Drittstaaten-Angehörige konnten die Außengrenzen der EU illegal überqueren und dann ihre Reise durch die EU fortsetzen, ohne zuerst identifiziert, registriert und einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen worden zu sein". Dies habe die Geschlossenheit des gesamten Schengen-Raums infrage gestellt. Dieser Zustand müsse dringend beendet werden, fordert die EU-Kommission in dem Papier. Europa brauche "eine starke und gemeinsame Politik bei der Sicherung der EU-Außengrenzen, die sich auf das Prinzip einer gemeinsam geteilten Verantwortung stützt". Das Dokument soll am Dienstag offiziell vorgestellt werden.