Kambodscha Folterchef der Roten Khmer gestorben
Unter seiner Leitung wurden in den Gefängnissen der Roten Khmer in Kambodscha mindestens 16.000 Menschen zu Tode gefoltert. Nun ist Kaing Guek Eav, der den Kampfnamen "Duch" trug, im Alter von 77 Jahren gestorben.
Der wegen Kriegsverbrechen verurteilte ehemalige Leiter des berüchtigsten Foltergefängnisses des Pol Pot-Regimes in Kambodscha, Kaing Guek Eav, ist tot. Wie das Völkermordtribunal in der Hauptstadt Phnom Penh mitteilte, starb der unter dem Kampfnamen "Duch" bekannt gewordene Kriegsverbrecher im Alter von 77 Jahren in einem Krankenhaus.
2012 zu lebenslanger Haft verurteilt
Kaing war 2012 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte zugegeben, die Folter und Tötung von 16.000 Kambodschanern überwacht zu haben. Kaing war der erste ehemalige Funktionär der Kommunistischen Partei Kambodschas, der sich vor einem UN-Tribunal für die Gräueltaten der Roten Khmer verantworten musste.
Mindestens 1,7 Millionen Kambodschaner starben unter den Roten Khmer, ein Viertel der Bevölkerung.
Brutale Transformation der kambodschanischen Gesellschaft
Die maoistischen Roten Khmer waren 1975 an die Macht gekommen und hatten versucht, die kambodschanische Bevölkerung mit brutaler Gewalt in eine bäuerliche Gesellschaft zu transformieren. Wer als Feind angesehen wurde, wurde getötet oder musste sich zu Tode arbeiten. Von 1975 bis zum Ende des Regimes 1979 kamen mindestens 1,7 Millionen Menschen ums Leben, ein Viertel der damaligen Bevölkerung.
Im Prozess gab sich Kaing zunächst reumütig, forderte am Ende aber einen Freispruch.
"Jeder, der verhaftet wurde, galt als tot."
1979 tauchte Kaing Guek Eav unter. Die Recherche eines britischen Journalisten führte zu seiner Festnahme 20 Jahre später. Im Prozess sagte Kaing aus, in dem von ihm geleiteten Geheimgefängnis Tuol Sleng wurden Inhaftierte ausgepeitscht und mit Elektroschocks gequält. "Jeder, der verhaftet wurde, galt als tot", sagte er. Selbst die Kinder der Gefolterten wurden getötet, um zu verhindern, dass die nächste Generation Rache üben könnte.
Zeigte sich Kaing im Prozess zunächst reumütig, forderte der frühere Mathematiklehrer am Ende einen Freispruch. Er habe nur Befehle ausgeführt.