USA und Iran tauschen Gefangene aus Freiheit für "Washington Post"-Reporter
Unmittelbar vor der Vertragseinigung mit Teheran haben der Iran und die USA Gefangene ausgetauscht. Teheran ließ fünf US-Bürger frei, darunter auch den "Washington Post"-Reporter Rezaian. Die USA setzten sieben Iraner auf freien Fuß.
Während der abschließenden Verhandlungen zur Aufhebung internationaler Iran-Sanktionen hat Teheran den "Washington-Post"-Reporter Jason Rezaian und drei weitere Amerikaner freigelassen. Das wurde in Teheran und Washington bestätigt.
Der "Washington Post"-Reporter war 2014 im Iran verhaftet worden.
Dem Sender CNN zufolge setzte der Iran außerdem unabhängig von diesem Gefangenenaustausch einen amerikanischen Studenten auf freien Fuß. Laut US-Medienberichten sollten die teils jahrelang im Iran gefangenen Männer binnen kürzester Zeit aus dem Land ausgeflogen werden.
Journalist wegen Spionage verurteilt
Rezaian war im Juli 2014 festgenommen und im berüchtigten Ewin-Gefängnis festgehalten worden. 2015 wurde er wegen Spionage und Propaganda gegen die Islamische Republik vor Gericht gestellt und im Oktober zu einer nicht näher spezifizierten Haftstrafe verurteilt. Im Einzelnen soll Rezaian über eine US-Journalistin Insider-Informationen an das Weiße Haus weitergeleitet haben. Der 39-Jährige hatte die Anschuldigungen stets zurückgewiesen. Er sei im Iran lediglich seiner journalistischen Arbeit nachgegangen.
Teilweise jahrelang festgehalten
Die drei anderen im Zuge des Gefangenenaustausches freigelassenen Häftlinge sind der 35-jährige christliche Pastor Saeed Abedini aus dem US-Staat Idaho, der 32-jährige Ex-Marineinfanterist Amir Hekmati aus Michigan und Nosratollah Chosrawi. Alle vier haben nach iranischen Angaben eine doppelte Staatsbürgerschaft.
Abedini war der "Washington Post" zufolge im Juli 2012 festgenommen und dann wegen subversiver Tätigkeiten gegen die Regierung verurteilt worden. Hekmati wurde 2011 während eines Besuchs bei seiner Großmutter festgenommen und seitdem wegen Spionage gefangen gehalten. Über Chosrawi und den laut CNN freigelassenen Studenten Matthew Trevithick ist bisher nichts Näheres bekannt.
Keine Terrorverdächtigen freigelassen
Im Gegenzug erklärten sich die USA zur Freilassung von sieben iranischen Häftlingen bereit. Gegen keinen von ihnen gebe es Terrorverdacht, sagte eine Regierungsbeamter in Washington. Alle seien begnadigt worden. Sechs von ihnen besäßen eine doppelte Staatsbürgerschaft. Zudem hätten die USA Anklagen gegen 14 weitere Iraner fallen gelassen. Bei dem Vorgang handele es sich nicht um einen klassischen Gefangenen-Austausch, sondern um eine "humanitäre Geste".