Griechenland Wieder unbegrenzte Geldtransfers ins Ausland
Die Griechen können wieder beliebig viel Geld ins Ausland überweisen. Vier Jahre lang war ihnen dies wegen der Finanzkrise nicht möglich. Das Land gewinnt zunehmend das Vertrauen der Kapitalmärkte zurück.
Vier Jahre, nachdem die Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland verhängt worden waren, hat die konservative Regierung in Athen alle Beschränkungen für die Bürger aufgehoben. Sie seien "ab heute Geschichte", sagte der konservative Regierungschef Kyriakos Mitsotakis im Parlament. Somit können die Griechen wieder völlig frei entscheiden, wie viel Geld sie ins Ausland transferieren wollen.
Mit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2010 hatten viele Griechen große Summen von ihren Konten abgehoben, das Geld ins Ausland transferiert oder privat versteckt - aus Angst vor einem Zusammenbruch des Bankensystems.
Beschränkungen mehrmals gelockert
Um einen möglichen Crash des Finanzsystems im Land zu verhindern, hatte die damalige linke Regierung unter Alexis Tsipras deshalb die Kapitalverkehrskontrollen eingeführt. In den ersten Monaten konnten die Griechen nur 60 Euro Bargeld am Tag vom Konto abheben. Mehrere Hundert Euro durften pro Monat ins Ausland überwiesen werden. Die Regierung lockerte im Laufe der Jahre jedoch mehrmals die Beschränkungen.
Ende August 2018 wurde Griechenland aus den EU-Hilfsprogrammen entlassen. Seitdem gewinnt Griechenland zunehmend das Vertrauen der Finanzmärkte zurück. So liegt die Rendite bei zehnjährigen Anleihen derzeit unter der Zwei-Prozent-Marke. In den vergangenen Jahren waren diese Renditen zeitweise bis auf 35,5 Prozent gestiegen. Griechenland konnte dadurch praktisch kein Geld mehr am Markt aufnehmen.