Mehr als 40 Waldbrände Guatemala ruft Katastrophenfall aus
Mehr als 40 Waldbrände gibt es derzeit in Guatemala. Sie hüllen Teile des Landes in gesundheitsschädlichen Smog. Die Regierung hat den Katastrophenfall ausgerufen. Die Ursache vieler Feuer könnte in der Landwirtschaft liegen.
Im mittelamerikanischen Guatemala lodern landesweit derzeit 44 Waldbrände. Die Hauptstadt Guatemala-Stadt ist in giftigen Smog gehüllt. Die Regierung hat nun den Katastrophenfall ausgerufen.
Wie die Nachrichtenagentur Prensa Comunitaria berichtete, steht auch die zweitgrößte Mülldeponie des Landes in Flammen. Als Folge wird in Guatemala-Stadt und den umliegenden Bezirken eine gesundheitsschädliche Luftqualität gemessen.
Insbesondere ältere Menschen, Schwangere und Kinder sowie Menschen mit Herz- und Atemwegserkrankungen leiden unter dem Smog, den die Brände verursacht haben. Mehr als 200 Einwohnerinnen und Einwohner wurden bislang wegen akuter Erkrankungen in Zusammenhang mit der schlechten Luftqualität ärztlich behandelt, teilte der Gesundheitsminister des Landes, Óscar Cordón, mit. In drei Provinzen Guatemalas wurden zudem vorsorglich die Schulen geschlossen.
Brandrodung als Hauptursache vermutet
Angaben von Guatemalas Präsident Bernardo Arévalo zufolge gehen wohl etwa 80 Prozent der Waldbrände auf Brandstiftung zurück. Die zuständigen Behörden hätten Ermittlungen zur Strafverfolgung angekündigt. Zu dieser Jahreszeit bereiten Landwirte die Aussaat vor und brennen die Felder ab.
Seit Beginn der Trockenzeit im November wurden in dem mit 17 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Mittelamerikas nach offiziellen Angaben mehr als 1.300 Brände registriert. Der Kampf gegen Brände wird durch eine anhaltende Dürre und hohe Temperaturen erschwert.
Durch Ausrufung des Katastrophenfalls können mehr Finanzmittel zur Bekämpfung der Feuer bereitgestellt werden. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, will die Regierung rund 13 Millionen Euro investieren, um die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsteams auszurüsten. Zudem hat das Land nun die Option, auch Unterstützung aus dem Ausland anzufordern.